Maulburg Blick für alltägliche Barrieren schärfen

Anja Bertsch
Jürgen und Doris Dittler arbeiten als kommunale Inklusionsbeauftragte. Foto: Anja Bertsch

Gemeinderat: Kommunale Inklusionsvermittler stellen sich der Öffentlichkeit vor.

Maulburg - Mit Jürgen und Doris Dittler sind in Maulburg ab sofort zwei kommunale Inklusionsvermittler aktiv. Ihr Ziel: Die Interessen und Perspektiven von Senioren und Behinderten besser zur Geltung zu bringen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellten sich die beiden der Öffentlichkeit vor.

Der 62-jährige Jürgen Dittler lebt seit seiner Kindheit mit den Folgen einer Kinderlähmung; seit einem Unfall vor einigen Jahren sitzt er im Rollstuhl.. „Da sieht man die Welt doch ein wenig anders“, erklärte er im Gemeinderat. Und eben darum geht es denn auch bei den kommunalen Inklusionsvermittlern: Den Blick für die ganz alltäglichen Barrieren schärfen und die Perspektive von Behinderten und Senioren stärker in den Blick rücken, wenn es um Projekte und Planungen zum Beispiel im öffentlichen Raum geht: Gebäude, Straßenbelag oder Einrichtungen wie das Hallenbad, bei dessen Umbau vor wenige Jahren Jürgen Dittler schon einige wichtige Impulse gab.

Um sich noch über die persönlichen Erfahrung hinaus als Inklusionsvermittler zu qualifizieren, absolvierte das Ehepaar in Vorbereitung auf seine neue Aufgabe ein Seminar. Unterstützung gab es dabei von Land und Landkreis, die die Einführung von kommunalen Inklusionsvermittlern aktiv vorantreiben. Die kommunalen Inklusionsvermittler sind ehrenamtlich tätig; sie erhalten eine Fahrkostenerstattung und eine Aufwandsentschädigung, die sich an der Regelung für die Entschädigung ehrenamtlich tätiger Bürger orientiert. Neben Maulburg betreuen Jürgen und Doris Dittler in ihrer neuen Aufgabe auch Hausen und Hasel. Das Projekt läuft probeweise erst einmal auf ein Jahr.

Um Erfahrungen und Anliegen jenseits der eigenen Betroffenheit in die entscheidenden Gremien und Rathausbüros weitertragen zu können, sind die Jürgen und Doris Dittler auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen: „Wer ein Anliegen hat, oder jemanden kennt, der ein Anliegen hat, darf sich gerne bei uns melden“, lud Doris Dittler zum Gespräch ein; die Inklusionsvermittler selbst haben aus Datenschutzgründen keine Möglichkeit, mit Betroffenen Kontakt aufzunehmen.

  • Das Ehepaar Dittler ist unter Tel. 07622/671419 oder per E-Mail (dittler.daj@ t-online.de) erreichbar.

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