Ins selbe Horn stieß der bisherige zweite Vorsitzende Gerhard Speck, der darum bat, den Betroffenen etwas Zeit zu geben, um die Lage und die weitere Vorgehensweise zu sondieren. Die Entscheidungen der handelnden Personen seien erst vor Kurzem gefallen, deshalb sei es noch zu früh, die Öffentlichkeit mit Informationen zu versorgen.
Gemeinderäte haben ein persönliches Mandat
Bürgermeister Jürgen Multner bestätigte auf Nachfrage, dass die drei BVM-Gemeinderäte mit einem Gesprächswunsch auf ihn zugekommen sind. „Dezidiert weiß ich allerdings nicht, was bei dem Termin besprochen werden soll“, so der Rathauschef.
Auf Nachfrage weist Multner allerdings darauf hin, dass jeder Gemeinderat, egal auf welcher Liste er bei der Kommunalwahl angetreten ist, ein persönliches Mandat übernommen hat. Dieses habe Bestand, unabhängig davon, ob man der jeweiligen Gruppierung oder Partei im Laufe der Legislaturperiode den Rücken kehre. „Das kommt immer wieder mal vor, auch in größeren Gremien, und hat rechtlich erst einmal überhaupt keine Auswirkungen“, erklärte Multner.
Insofern wäre es an Stefanie Scarr (die auch zweite Bürgermeister-Stellvertreterin ist), Mario Reif und Alexander Speck, nach einer vollzogenen Abkehr von der BVM darzulegen, unter welcher offiziellen Bezeichnung – und mit welcher inhaltlichen Ausrichtung – sie ihre Mandate künftig wahrzunehmen gedenken.
Offener dürfte dagegen sein, wie es mit der BVM selbst weitergeht, die nun zunächst ohne Vorstandsspitze – und wohl künftig auch ohne Mandatsträger im Gemeinderat – dasteht. Auf ihrer Homepage bezeichnet sich die Gruppierung als eine nicht mitgliedschaftlich organisierte Wählervereinigung. Und weiter ist zu lesen: „Das heißt ganz einfach, dass wir unsere Interessen als Bürger im kommunalen Bereich offen, unabhängig und parteiungebunden vertreten wollen.“