Maulburg Corona-Testzentrum gestartet

Markgräfler Tagblatt
Endress+Hauser hat in Maulburg ein Corona-Testcenter für die Mitarbeiter eingerichtet. Beschäftigte, die nicht von zu Hause aus arbeiten, können sich einmal in der Woche auf eine Infektion mit Covid-19 testen lassen.Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Endress+Hauser: Mitarbeiter können sich einmal wöchentlich testen lassen

Endress+Hauser hat in Maulburg ein Testzentrum eingerichtet, in dem sich die Mitarbeiter einmal wöchentlich freiwillig auf das Coronavirus testen lassen können.

Maulburg. Das Angebot richtet sich laut Pressemitteilung an alle Beschäftigten, die nicht im Homeoffice arbeiten, vor allem an die Belegschaft in der Produktion. Das Testzentrum nahm unmittelbar nach den Osterfeiertagen den Betrieb auf. 200 000 Euro wendet das Unternehmen bis September für das Plus an Sicherheit auf. „Als großer Arbeitgeber in der Region möchten wir einen Beitrag leisten, um die Pandemie einzudämmen und möglichst bald wieder Lockerungen zuzulassen“, sagt Peter Selders, Geschäftsführer von Endress+Hauser-Level+Pressure. Das Unternehmen habe gleich zu Beginn der Pandemie umfassende Schutzmaßnahmen ergriffen. Diese haben Peter Selders zufolge dafür gesorgt, das Coronavirus weitgehend aus dem Betrieb herauszuhalten.

Wöchentlich 1000 Tests als Ziel

Nicht zu verhindern war laut Pressemitteilung, dass sich Mitarbeiter außerhalb des Betriebs mit dem Virus anstecken. „Aber wir konnten aus dem Privatbereich hereingetragene Infektionsketten bisher immer direkt unterbrechen und dafür sorgen, dass sich Covid-19 nicht am Arbeitsplatz verbreitet“, berichtet Peter Selders. Die Schnelltests seien ein zusätzlicher Baustein im Kampf gegen die Pandemie, insbesondere für den privaten Bereich der Mitarbeiter. „Wir werden unserer gesellschaftlichen Verantwortung auch ohne gesetzliche Testpflicht gerecht“, betont der Geschäftsführer. Wichtig sei, dass sich nun möglichst viele Beschäftigte regelmäßig testen ließen.

1800 Menschen beschäftigt Endress+Hauser in Maulburg; 700 bis 800 sind seit Beginn der Pandemie fast durchgängig im Homeoffice. Denjenigen, die im Werk arbeiten, wird nun einmal wöchentlich ein Schnelltest vor Ort angeboten. Das Unternehmen investiert 200 000 Euro in das Testprogramm, das zunächst bis September laufen soll. Ziel ist es, die Tests in einem Zwei-Minuten-Rhythmus durchzuführen und so auf mindestens 1000 Tests pro Woche zu kommen. 3000 Testkits befinden sich im Haus, 9000 weitere sind avisiert.

Erste Überlegungen zur Einrichtung eines Testzentrums gab es schon Mitte März – gleich nach Ostern nahm es seinen Betrieb auf. Ein vierköpfiges Team kümmerte sich um das Projekt. Eine Gebäudeetage auf dem Werksgelände wurde so eingerichtet, dass viele Personen in kurzer Zeit sicher getestet werden können. Die Tests finden mit Unterstützung und unter Aufsicht des Malteser Hilfsdienstes Wiesental statt. „Wir wollen unsere Mitarbeitenden beim Testen unterstützen“, sagt Volker Frey, Mitglied des Projektteams.

Eigenes Tool programmiert

Den Test führen die Beschäftigten selbst durch; das geschulte Personal gibt Anweisungen und Tipps. Neben den zertifizierten und zugelassenen Schnelltests musste Endress+Hauser umfangreiches Schutzmaterial für die Tester beschaffen. Die Helfer des Malteser Hilfsdienstes und die Ersthelfer von Endress+Hauser wurden vom Malteser Hilfsdienst und dem Betriebsarzt geschult. Für die Abwicklung wurde ein Online-Tool programmiert, über das die Mitarbeitendeneinen Termin buchen können und mit dem die Testvorgänge verwaltet werden.

„Die Terminanmeldung funktioniert denkbar einfach. Und auch das eigentliche Testen ist sehr gut organisiert“, berichtet Andreas Schulz, der in der Produktion arbeitet und seinen ersten Test gerade hinter sich hat. Er will sich künftig regelmäßig testen lassen: „Damit schütze ich andere, verschaffe mir selbst Sicherheit und helfe der Firma, einen reibungslosen Betrieb aufrechtzuerhalten“, sagt er.

Mitarbeiter schätzen Plus an Sicherheit

Christian Haage, der im Prozessmanagement arbeitet, begrüßt das Angebot ebenfalls. „Damit hat Endress+Hauser bei den Schutzmaßnahmen noch mal eine Schippe draufgelegt.“ Er will anderntags an einem der selten gewordenen Präsenz-Workshops teilnehmen, der unter strengen Abstands- und Hygieneregeln stattfindet. „Meine Kollegen und ich haben beschlossen, uns vorher zusätzlich testen zu lassen“, berichtet Christian Haage. Den Test kann er nun schnell und einfach vor Ort erledigen.

Das Testergebnis wird den Mitarbeitern innerhalb von 30 Minuten per E-Mail übermittelt. Bisher gab es neben negativen Ergebnissen nur einige wenige unklare Resultate, so dass Tests wiederholt werden mussten. Im Falle eines positiven Tests muss die betroffene Person sich einem PCR-Test außerhalb des Unternehmens unterziehen und erst einmal in Quarantäne. „Den Verdachtsfall melden wir dem Gesundheitsamt. Ist auch der PCR-Test positiv, muss der Mitarbeitende sich 14 Tage isolieren“, erläutert Volker Frey das Vorgehen.

Schutzmaßnahmen bei Endress+Hauser

Endress+Hauser hat nach eigenen Angaben in Maulburg wie an allen Standorten der Firmengruppe viel Aufwand betrieben und hohe Investitionen getätigt, um Mitarbeitern vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus zu schützen und eine Weiterverbreitung zu verhindern. Überall gelten strenge Abstands- und Hygieneregeln, deren Einhaltung strikt kontrolliert wird. Die Mitarbeiter erhalten kostenlos medizinische Masken. An Eingängen und Durchgängen wurden zahlreiche Desinfektionsmittelspender aufgestellt. Zu den Schutzkonzepten gehören auch bauliche Maßnahmen wie das Aufstellen von Schutzwänden in Büros und dem Betriebsrestaurant, ebenso organisatorische Anpassungen wie eine stark reduzierte Mitarbeiterzahl vor Ort.

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