Maulburg Der Hilferuf findet Gehör

Markgräfler Tagblatt

Hilfsaktion: Geldspenden ermöglichen das Anlegen von Schulgärten

Eine Spendenaktion, die von Pfarrer im Ruhestand Karlfrieder Walz initiiert wurde, ermöglicht es, im Süden Namibias drei Schulgärten anzulegen.

Maulburg. Aus dem südlichen Namibia, dem Stammesgebiet der Nama, war Deodat Dirkse im März vergangenen Jahres zu Gast im Markgräflerland. Aus seiner Heimat, dem kleinen Wüstendorf Warmbad, im Süden, auf dem Weg zur südafrikanischen Grenze, kam im November ein Hilferuf nach Maulburg (wir berichteten).

Durch die Spendenbereitschaft wurde es jetzt möglich, dass in den drei Schulen von Warmbad, Keetmanshoop und Noordoever neue Schulgärten angelegt wurden. Das hat eine doppelte Wirkung. Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen lernen etwas vom Gartenbau, und gleichzeitig gibt die erwartete Ernte neue Nahrungsmittel. Es wird hoffentlich eine längerfristige Hilfe zur Selbsthilfe.

Angefangen hatte alles mit einem Hilferuf an Pfarrer i. R. Karlfrieder Walz, der mit einem Namibiafreundeskreis seit vielen Jahren enge Beziehungen nach Namibia hat und dort auch als Gemeindepfarrer eingesetzt war. Damit Schulkinder auch während der langen Weihnachtsferien eine Mahlzeit am Tag bekommen können, wurde der Notruf nach Maulburg geschickt.

In Warmbad leben überwiegend Großeltern mit ihren Enkelkindern, viele sind Aidswaisen. Andere sind Sozialwaisen, weil die Eltern in entfernten Gebieten nach Arbeit suchen. Durch Corona ist der Tourismus in Namibia weggebrochen, und sehr viele Menschen wurden arbeitslos.

Die Menschen sind arm. Es fehlt am Nötigsten. Während der Schulzeit gibt es von der Regierung eine warme Mahlzeit am Tag, aber nicht während der langen Weihnachtsferien. Für viele Kinder ist es die einzige Mahlzeit am Tag.

Der Hilferuf wurde in unserer Zeitung bekannt gemacht. Die Menschen im Markgräflerland halfen freigiebig. Es konnten die Schulkinder von drei Schulen mit Lebensmittelpaketen versorgt werden und außerdem blieb noch Geld übrig: 1000 Euro. Die konnten jetzt für den Kauf von Saatgut verwendet werden.

Die Rektoren der drei Schulen beschlossen, mit dem Geld Schulgärten anzulegen nach der Erfahrung: „Gib dem Hungernden einen Fisch, dann kann er heute essen. Lehre ihn das Fischen, dann kann er auch morgen essen.“

Der Regen, der fiel, ist eine besondere Chance für diese Gartenprojekte, mit denen sich viele Hoffnungen verbinden. Die Hilfen für Lebensmittelpakete für die Schulkinder haben dank vieler Unterstützerinnen und Unterstützter aus dem Markgräflerland eine nachhaltige Wirkung bekommen. Die Schulleiter und alle Schulkinder dankten sehr herzlich für diese besondere Ermutigung, so Karlfrieder Walz in einer Pressemitteilung.

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