Maulburg Drohneneinsatz zur Rehkitzrettung

Markgräfler Tagblatt

Natur und Technik: Landwirte, Jagdpächter und Drohnenpiloten arbeiten vorbildlich zusammen

Maulburg - Jagdrevier Maulburg, morgens um 5.30 Uhr, heute wird das Grünland gemäht. Das bedeutet Lebensgefahr für die Rehkitze, die noch ohne Fluchtreflex im Gras liegen.

Jagdpächter Werner Müller hat den 16-jährigen Drohnenpiloten Elias Spickermann gebeten, ihn zu unterstützen. Noch ist es kühl genug, um mit der Wärmebildkamera der Drohne die kleinen Wildkörper aufzuspüren.

Das erste Kitz ist bereits so mobil, dass es vor den Einfangversuchen der Jäger Reißaus nimmt. Mit ein wenig Glück wird es dem Mähwerk entfliehen. Im Alter von etwa zwei Wochen flüchten die Kitze bereits vor Beunruhigung und entgehen so auch ihren Fressfeinden.

Für Elias Spickermann ist der ehrenamtliche Einsatz zum Wohl der Rehkitze eine Herzensangelegenheit, für die er im späten Frühjahr eine Zeit mit viel Schlafentzug in Kauf nimmt. Die Flugdauer der Drohne hängt von den vier Akkus in seinem Besitz ab und reicht hoffentlich für die großen Flächen, die der Landwirt heute mähen will.

Als in einer Fläche zwei Rehgeschwisterchen gefunden sind, werden diese unter Wäschekörben gesichert. Der Landwirt kommt nur Minuten später und beginnt mit der Mahd, so dass die Kitze nicht zu lange unter ihren Rettungskörben ausharren müssen. Hier stimmt die Kommunikation, und alles geht glatt. Die Kitze werden nach der Mahd am Waldrand abgelegt, wo ihre Mutter sie dann abholen wird. Wichtig hierbei ist, die Kitze nicht mit den Händen zu berühren, denn jeder menschliche Geruch führt dazu, dass die Rehgeiß ihr Kind im Stich lassen würde. Das frisch gemähte Grün hilft hier als „Handschuh“.

Am Ende eines spannenden Morgens sind vier Rehkitze in Sicherheit und vier Akkus leer: ein schönes Ergebnis.

 Momentan sind im Wiesental zwei Drohnenpiloten zur Kitzrettung im Einsatz (Todtnau und Schopfheim). Wer Interesse an einer solchen Aktion hat, kann sich per E-Mail (kitzrettung@nach-suche.de) melden.

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