Maulburg Ein Spezialist für das Vakuum

Maximilian Müller
Der Firmensitz von Busch Vacuum Solutions in Maulburg Foto: zVg/Busch Vacuum Solutions

Von der Metzgerei bis zum Marsrover – ohne Vakuum geht heutzutage nicht viel. Dabei ist Vakuum eigentlich „nichts“, aber so ohne Weiteres ist das nicht zu haben. Ein Spezialist und Weltmarktführer für das Vakuum im Verpackungsbereich ist Busch Vacuum Solutions in Maulburg. Das Unternehmen feiert dieses Jahr sein 60-Jähriges.

Wenn man genau darauf achte, werde fast überall mit Vakuum gearbeitet, sagt Fabian Fahlbusch, bei Busch unter anderem mit der Kommunikation betraut. Ein Beispiel sei die Holzindustrie: Holz werde im Vakuum schonender getrocknet, Furnier werde mithilfe von Vakuum aufgebracht und Vakuum halte das Holz an Ort und Stelle, wenn es mit der CNC-Maschine zugeschnitten wird.

Bei Fleisch und Brötchen

Im Lebensmittelbereich wird Fleisch zur Haltbarkeit einvakuumiert und der Salat trocknet ebenfalls schonender im Vakuum. Auch die Brötchen einer großen Bäckerei in der Region kühlen im Vakuum aus, um nicht „labbrig“ zu werden.

Aber es sind auch die neuen Industrien, bei denen Vakuum zum Einsatz kommt, etwa bei der Beschichtung von Chips und Solaranlagen. Und bei Tests des Marsrovers kamen ebenfalls Vakuumpumpen zum Einsatz, denn es musste geprüft werden, ob dieser mit der weniger dichten Atmosphäre auf dem Nachbarplaneten zurecht kommt. Und selbst bei der Herstellung des Storm-Trooper-Helms aus den Star-Wars-Filmen braucht es ein Vakuum, um die Masse in die Gussform ziehen zu können.

Start mit der „Huckepack“

Begonnen hat die Firmengeschichte vor 60 Jahren mit der „Huckepack“ von Karl Busch, die mit weiteren Anpassungen immer noch auf dem Markt ist. Damals verlangte die Lebensmittelindustrie nach einer Vakuumpumpe, die nicht so viel Platz einnahm. Der Maschinenbau-Ingenieur baute sein Modell daher in die Höhe statt in die Breite.

Aus diesen Anfängen haben er und seine Frau Ayhan ein Unternehmen mit 45 Niederlassungen und acht Produktionsstandorten weltweit gemacht. Mittlerweile sind auch die Kinder Ayla, Kaya und Sami in der Geschäftsführung. Alle Entscheidungen trifft die Familie – jeder hält 20 Prozent – einstimmig. Auch die Palette an Vakuum-Pumpen hat sich verbreitert – nicht zuletzt deswegen, weil das Unternehmen mehr als 60 Prozent an Pfeiffer Vacuum Technology hält und jüngst einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BGAV) geschlossen hat. Während Busch Weltmarktführer bei industriellen Vakuumpumpen im Verpackungsbereich ist, hat sich Pfeiffer auf Modelle mit Hochvakuum spezialisiert, die vor allem bei der Halbleiterproduktion genutzt werden.

Schon früh in China

Busch war vor mehr als 40 Jahren das erste deutsche Unternehmen, das nach der Öffnungspolitik in China mit der Produktion in dem Land startete. Inzwischen ist das Unternehmen auf allen Kontinenten vertreten. Insbesondere die Produktion in Asien soll weiter ausgebaut werden – und das nicht zulasten der anderen Standorte, sondern um näher an den lokalen Bedürfnissen zu sein. Denn dort gebe es wachsende Märkte, betont Fahlbusch.

Busch will sich auch umwelttechnisch gut aufstellen. In Großbritannien ist ein Standort schon so gut mit Solaranlagen ausgestattet, dass er mehr Strom produziert als verbraucht und die überschüssige Energie ins Netz einspeist. Pumpen von Busch sind auch bei einem Projekt auf Island im Einsatz, bei dem CO₂ aus der Luft gesaugt und in Gestein gespeichert wird.

Fest für die Mitarbeiter

Zudem engagieren sich die einzelnen Standorte des Unternehmens für soziale Zwecke, etwa während Corona in Wuhan, in Polen nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine oder in Südafrika.

Busch sieht sich trotz seiner knapp 4000 Mitarbeiter immer noch als ein Familienunternehmen. Man ist stolz darauf, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen gab und investiert kontinuierlich in die weitere Entwicklung.

Am 24. September feiert das Unternehmen sein 60-jähriges Bestehen mit einem großen Familienfest für die Mitarbeiter.

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