Maulburg Erlebnisbereich Fontänenfeld

Harald Pflüger
Einige Nummern kleiner als auf dem Marktplatz von Freudenstadt soll das Fontänenfeld in Maulburg schon ausfallen. Foto: Riesterer

Zeitaufwändige Debatte um Ausstattung des Maulburger Rathausplatzes.

Maulburg - Campus, Rathausplatz und Lettenweg - so hieß das Dreigestirn, das der Maulburger Gemeinderat am Dienstagabend auf seiner Agenda hatte.

Als zeitaufwändig entpuppte sich die Abstimmung über die Ausstattung des Rathausplatzes, dessen Neugestaltung der Gemeinderat nach jahrelangen Debatten auf den Weg gebracht hatte.

Bürgermeister Jürgen Multner schickte vorweg, dass es nur noch um die Ausstattung des Platzes gehe. Diese – Kostenpunkt: rund 153000 Euro – erläuterten Matthias Klauser (Galaplan Kunz) und Thomas Hofmann (Planungsbüro Süd-West). Zum Gesamtpaket gehören auch zwei Buswartehäuschen in der Hermann-Burte-Straße. Zur Auswahl standen eine etwas teurere, filigrane und eine weniger filigrane, aber dafür etwas preiswertere Variante. Dabei zeigte sich, dass Geschmäcker doch verschieden sind. Die Folge war, dass es bei zwei Abstimmungen keine Mehrheit für die eine oder andere Variante gab. Erst als sich im dritten Anlauf ein Ratsmitglied enthielt, war der Weg frei für ein filigranes Buswartehäuschen vor dem Rathaus und ein weniger filigranes auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Ähnlich verlief die Abstimmung bei der Sitzfläche der Bänke. Während sich die einen für Holz aussprachen, plädierten die anderen für eine Sitzfläche aus Metall. Auch hier brachte erst die Enthaltung eines Gemeinderats die Entscheidung zugunsten einer Metallkonstruktion.

Eindeutiger fielen danach die Voten für die Mülleimer (mit schrägem Deckel, damit darauf keine Mülltüten deponiert werden können), die Absperrpoller (mit Sollbruchstelle) und die Fahrradbügel und die Beleuchtung (bei ihr orientiert man sich an der im Baugebiet „Brühl“) aus.

Als belebendes Element haben die Planer auf dem Platz einen Brunnen vorgesehen und dabei Modelle präsentiert, deren Kosten sich zwischen 25 000 Euro für einen einfachen Brunnen aus Beton und 95 000 Euro für ein Fontänenfeld bewegten.

Markus Meßmer (CDU) riet, vor Einstieg in die Debatte erst einmal grundsätzlich zu klären, ob auf dem Rathausplatz überhaupt ein Brunnen installiert werden soll, zumal vor dem alten Rathaus bereits ein Brunnen steht. Die Gemeinderatsmehrheit meinte ja. „Wir brauchen ein Highlight“, sagte Kurt Greiner (FW).

Christian Leszkowski (SPD) verspicht sich davon mehr Aufenthaltsqualität und Abkühlung an heißen Tagen. Werner Meier (FW) meinte ebenfalls, dass ein Brunnen auf den Platz gehört, wollte aber angesichts des dörflichen Umfelds von einem Fontänenfeld Abstand nehmen. „Wenn wir nichts Neues bieten wollen, brauchen wir keinen Brunnen“, meldete sich Bruno Sahner (SPD) zu Wort. Gleichzeitig bemängelte er, dass die Planer die Folgekosten (für den Betrieb der Brunnen) nicht eruiert haben.

„Es muss etwas sein, das erlebbar ist“, fand Stephanie Scarr (BVM). „Wenn wir etwas für Kinder machen wollen, muss es schon in Richtung Fontänenfeld gehen“, meinte Bürgermeister Jürgen Multner.

Die Planer warnten vor der Illusion, dass eine Reduzierung des Fontänenfelds auf die halbe Größe auch die Kosten halbiere. „Am teuersten ist die Technik“, warf Architekt Stephan Männer ein, der zuvor mit seinem Vater die Planung der Außenanlagen für den Bildungs- und Betreuungscampus vorgestellt hatte. Auch dort waren Wasserspiele vorgesehen (wir berichten noch). Angela Gimpel vom Bauamt der Gemeinde Maulburg sagte, dass man bei einem Fontänenfeld noch die Tiefbaukosten von rund 20 000 Euro berücksichtigen müsse.

Christof Schwald (FW) regte mit Blick auf die Kosten an, auf die auf dem Schulhof vorgesehenen Wasserspiele zu verzichten und stattdessen auf dem Rathausplatz ein Fontänenfeld zu installieren. Als Argument führte Schwald an, dass in den heißen Sommermonaten sowieso Schulferien sind. Dieser Kompromissvorschlag, der auch Bürgermeister Multner gefiel, fand auch die Zustimmung der anderen Gemeinderäte. Für Grün auf dem neu gestalteten Rathausplatz sollen Feldahorn, Mehlbeere und Hybridulme sorgen, wobei Kurt Greiner (FW) die Frage aufwarf, weshalb man nicht Naturbäume anstatt Züchtungen verwendet.

Dass das Maulburger Kommunalparlament ausnahmsweise 24 Stunden später als gewohnt tagte, war der 175-Jahr-Feier des Musikvereins Maulburg geschuldet, die am Montagabend ausklang.

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