Maulburg „Es gibt noch einige Leuchtfeuer“

Markgräfler Tagblatt

Kirche: Pfarrerin Nicole Otte-Kempf mit einem Gottesdienst und Gemeindefest verabschiedet

Mit einem Gottesdienst, einem Stehempfang und einem Pfarrfest verabschiedete die Johannesgemeinde am Samstag Pfarrerin Nicole Otte-Kempf.

Von Gudrun Gehr

Maulburg. Dass beim Gottesdienst in der Johanneskirche alle Plätze besetzt waren, zeigt die Beliebtheit der Pfarrerin, die zum 1. September eine Pfarrstelle in Südafrika übernimmt, in ihrer Gemeinde. Der Kinder- und Kirchenchor unter Leitung von Ines Stenger hatte sich eingefunden, ebenfalls präsentierte sich der Posaunenchor Markgräflerland unter Leitung von Günther Bahlinger. Mitglieder des Posaunenchors hatten 2012 die künftige Gemeinde der Pfarrerin in Pretoria besucht und dort konzertiert. Daher wurde vom Posaunenchor dem Vorschlag der Kirchengemeinderäte gerne gefolgt, beim Gottesdienst musikalisch mitzuwirken. Auch Freunde aus der französischen Partnergemeinde Saint-Loup-sur-Semouse besuchten den Festakt, ebenso einige Amtskollegen.

Mit dem gemeinsamen Lied des Kinder- und Kirchenchores „Lob sei Dir Gott“ unter Begleitung von Johann Henning am Piano wurde der Gottesdienst eröffnet.

Die 17 Bläser des Posaunenchores zeigten ihre Verbundenheit zu Nicole Otte-Kempf mit dem Stück „Yellow mountains“ von Jacob de Haan, einer Erinnerung an die Drakensberge im südlichen Afrika. Gute Wünsche wurden auch mit dem Stück „Have a good time“ von Paul Simon ausgedrückt.

Pfarrerin Nicole Otte-Kempf blickte zurück: „Es war mir in den acht Jahren hier wichtig, in einer Mannschaft unterwegs zu sein. Im Kirchengemeinderat herrschte ein guter Geist, wir haben zusammen gelacht und zusammen geweint“. Und weiter: „Wir haben den gemeinsamen Kurs gefunden, und ich konnte meine Ideen einbringen. Einige meiner kleinen eingebrachten Senfkörner habe ich wachsen sehen.“ Es brauchte Menschen, die anpacken und mitdenken können. In ihrer Predigt spannte sie einen Bogen zu Nelson Mandela, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag hätte. „Es gibt noch einige große Leuchtfeuer, an welchen man sich orientieren kann: Nelson Mandela, Kämpfer gegen die Apartheid und erster schwarzer Präsident von Südafrika. Er predigte Frieden, Einheit der Rassen und Vergebung. Er stand für Nächstenliebe, und war ein gutes Beispiel, ein Leuchtfeuer für die Welt zu sein.“

Dekanin Bärbel Schäfer bedankte sich bei Nicole Otte-Kempf: „Wir alle sind ständig in innerer Wanderschaft.“ Und die Dekanin kennt ihre Kollegin gut: „Sie haben die große Freiheit geschätzt, Neues in der Gemeinde ausprobieren zu können. Was bleibt, ist die hervorragende Arbeit im Kirchengemeinderat und die Höhen und Tiefen, durch die wir gemeinsam gegangen sind.“ Schäfer lobte Otte-Kempf: „Ich habe Sie als wache, interessierte und aufgeschlossene Pfarrerin erlebt, die den Tiefen des Lebens nicht ausweicht.“ Es gibt auch Grund zur Freude, dass Otte-Kempf nun gemeinsam mit ihrem Mann den beiden Kindern die Schönheit der Welt zeigen kann.

Petra Renk von der Kirchengemeinde hatte zum Abschluss des Gottesdienstes Abschiedsverse geschmiedet. Als Abschiedsgeschenk erhielt die scheidende Pfarrerin ein Gästetagebuch für die Besuche aus Maulburg und Altarbilder rund ums Kirchenjahr.

Im Freien konnten die Feierlichkeiten fortgeführt werden. Der Musikverein Maulburg unter Leitung von Edgar Kaiser unterhielt mit einem Strauß bunter Melodien. Die kleinen Gäste konnten sich auf einer Hüpfburg austoben.

Weitere Informationen: Den letzten Gottesdienst in Maulburg wird Pfarrerin Nicole Otte-Kempf am Sonntag, 5. August, halten.

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