Maulburg Fahrzeug braucht Mindestumsatz

Christoph Schennen

Mobilität: Klimaschutz-AG lotet Interesse an Carsharing aus / Finanzielles Risiko für die Kommune

Cornelia Kammerlander, Regionalbetreuerin von My-e-car, hat am Dienstag im Rathaussaal über die Möglichkeit eines Carsharings in Maulburg informiert. Die Arbeitsgemeinschaft Klima und Artenschutz hatte die Bürger zu dieser Informationsveranstaltung eingeladen. Diese wiederum hatte Marcus Petzold angeregt.

Von Christoph Schennen

Maulburg - Zur AG gehören die Gemeinderäte Kurt Greiner, Alexandra Palatini, Georg Racke, Stephanie Scarr und Matthias Lang. Die Veranstaltung diente in erster Linie dazu, herauszufinden, wie viele Bürger Interesse an einer Nutzung eines solchen Autoausleihdienstes haben. Die Veranstaltung ergab: Es sind etwa 24 Personen.

Eine solche „Potenzialanalyse“ ist sinnvoll, denn My-e-car wünscht pro Fahrzeug einen Mindestumsatz von 650 Euro. Wenn dieser Umsatz nicht erreicht wird, muss die Gemeinde den Fahrzeugservice bezuschussen. Ein solches Auto könnten nicht nur Kunden von My-e-car nutzen, sondern auch die Autofahrer, die beim Freiburger Carsharing-Anbieter Stadtmobil sind. My-e-car ist eine Kooperation von Energiedienst und Stadtmobil.

Nahezu jede Familie hat ein Auto

Bürgermeister Jürgen Multner machte deutlich, dass die Gemeinde mittel- und langfristig kein Verlustgeschäft subventionieren werde. „Wir sind dem Gemeinwohl verpflichtet, nicht Interessen einer Minderheit.“ Er erinnerte daran, dass es schon einmal einen Carsharing-Versuch mit Stadtmobil gegeben habe. Das Interesse daran war so gering, dass das Unternehmen sein Fahrzeug wieder abzog.

Maulburg ist hervorragend an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Ihn nutzen aber nur wenige Bürger. Fast jeder, der beruflich darauf angewiesen ist, hat ein Auto. Und nur wenige haben Lust, ihre Einkäufe vom Supermarkt über weite Strecken nach Hause zu tragen. Wer ein eigenes Auto hat, braucht selten ein Ausleihauto. Kurt Greiner stellte fest, dass sich die Gemeindeverwaltung überlegen müsse, ob sie das Carsharing trotz des finanziellen Risikos einführen wolle. Kammerlander sagte, es sei schwierig vorherzusagen, wie Carsharing in Maulburg angenommen werde, und nannte kleine Orte, in denen das Angebot gut angenommen wird, und Orte, in denen es nicht so gut läuft. Ein Bürger sagte, er fände es gut, wenn es in Maulburg ein Carsharing-Auto gäbe.

Nach ihrem Vortrag stellte Kammerlander auf dem Rathausparkplatz ein Fahrzeug vor. Unklar ist, ob bei einer Einführung eines Carsharings auch ein E-Fahrzeug nach Maulburg kommt. Eine Ladesäule müsste man dafür nicht extra aufbauen, denn am Bahnhof gibt es zwei Wallboxen für die Aufladung von Stromern.

Das Thema soll nun im Gemeinderat diskutiert werden. Kammerlander kommt dann noch einmal nach Maulburg und beantwortet Fragen aus dem Gremium.

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