Maulburg Fasnächtler sprühen vor Ideen

(hf)
Ein Fasnachtsauftakt nach Maß gelang der Narrenzunft Maulburg am Samstagabend. Foto: Heiner Fabry

„Ölfde Ölfde": „Narrenzunft Maulburg verkündet Motto - „Egal wies chunnt, mir hanggle uns dure“.

Maulburg - Am „Ölfde Ölfde“, der in Maulburg ein „Zehnter Ölfder“ war, meldete sich die Narrenzunft kraft voll und vor Ideen sprühend im voll besetzten Narrenhüsli zurück und weckte bei den Maulburger Narren eine unbändige Vorfreude auf die kommende Fasnacht.

Mit einem Programm, das bis Mitternacht andauerte und Höhepunkt an Höhepunkt reihte, ließen das Zunft-Team, die Zunft-Sänger und die Zunftmusik den Gästen kaum die Luft zum Atmen und wurden am Ende lautstark und anhaltend gefeiert.

Oberzunftmeister Roland Kobiella verkündete das Fasnachtsmotto der kommenden Saison: „Egal wies chunnt, mir hanggle us dure“. Das Motto spiegelt die Zuversicht und den Willen der Maulburger Narren, den Kopf nicht hängen zu lassen, sondern anstehende Aufgaben beherzt anzupacken und gemeinsam zu lösen.

Tatort Gemeinderat

Im Sketch „Tatort – eine etwas andere Gemeinderatssitzung“ nahmen die Zunftspieler die Kommunalpolitik aufs Korn. In dem Sketch spielten Martin Jessat Bürgermeister Multner, Benny Beck Gemeinderat Kurt Greiner, Andreas Mühlhans Gemeinderat Bruno Sahner und Roland Kobiella Bauamtsleiterin Sandra Flury. Thema der Sitzung war die Lettenwegsanierung. Der Bürgermeister schlug vor, 2019 die Weltmeisterschaft im Bobfahren als Lettewääg-Challenge nach Maulburg zu verlegen. Als benannt wurde, dass der verantwortliche Bauhof-Mitarbeiter in die Schweiz verzogen ist und wohl nicht mehr zurückkommt, fassten sich die Akteure an den Händen und stimmten ein Jubellied an. Bruno Sahner meldete, dass mit der Bob-WM alles glatt geht. „Dä Fall hätte mir gelöst“, befand der Bürgermeister am Schluss und schloss die Sitzung.

In einem Song von den zehn Gemeinderäten, die immer weniger werden, lautete der Schlussvers: „Ein Maulburger Gmeirot gerne regiert allein, das muss unser Bürgermeister Jürgen Multner sein“.

Bevor die Migrations-Combo die Bühne betrat, konsultierte ein braver Bürger (Martin Jessat) seinen Arzt (Andreas Mühlhans). Nach einer intensiven Untersuchung musste der Arzt eine schockierende Diagnose stellen. „Sie sind AfD-positiv“ verkündete er. Der Bürger war entsetzt und konnte sich nicht erklären woher das kommen solle. Das sei aber eine derzeit verbreitete Erscheinung, musste der Arzt mitteilen. Als der Bürger über seltsame Erscheinungen im rechten Arm berichtete, entschied der Doktor sich zur Aktion. Er zerrte den Bürger hoch und schleppte ihn zur Behandlung: „Sonst kriegen Sie noch die Pegida“, lautete der Befund.

Die Migrations-Combo der Zunft setzte den nächsten Höhepunkt mit ihren Songs vom Effendi in der Sahara, der einer Fata Morgana zum Opfer fällt und dem grandiosen „The lion sleeps tonight“.

Wer lacht, verliert

In der Schlussphase bekannten sich die Narren noch zum großen Kalauer. In der Challenge „Wer lacht, verliert“, mussten zwei Kontrahenten einander gegenüber Platz nehmen, den Mund randvoll mit Wasser füllen (herunterschlucken war verboten) und wurden von Andreas Mühlhans mit sogenannten Flachwitzen traktiert. Das Ergebnis war voraussehbar: Wer lachen musste, machte sein Gegenüber nass. Der Wettbewerb ging unentschieden aus. Die Gäste im Narrenhüsli tobten vor Vergnügen.

Ein „Ölfder Ölfder“ in Maulburg ist nicht vorstellbar ohne die Mitwirkung der Maulburger Zunftmusik. Bei zwei Auftritten donnerten die Musiker ihre Melodien derart in den Raum, dass die Scheiben zitterten und sich einige der Gäste schützend die Hände vor die Ohren halten mussten. Ein besonderer Höhepunkt war wieder, als Andreas Mühlhans die Gugge mit seinem Dudelsack verstärkte.

Zum Abschluss des Programms bedankte sich Ozume Kobiella bei seinem Zunftteam und besonders bei Andreas Paul, der alle Songs und einige Texte zum Programm beigesteuert hatte.

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