Maulburg - Seit 150 Jahren gibt es die Friedenshöhe in Maulburg, auf der der Gefallenen des Kriegs zwischen Frankreich und Deutschland von 1870 bis 1871 gedacht wird.
Jubiläum: Vor 150 Jahren wurde die Friedenshöhe in Maulburg erstellt
Maulburg - Seit 150 Jahren gibt es die Friedenshöhe in Maulburg, auf der der Gefallenen des Kriegs zwischen Frankreich und Deutschland von 1870 bis 1871 gedacht wird.
Friedrich Strübe (1842 bis 1912), der Vater von Hermann Strübe-Burte und von Professor Adolf Strübe wurde als Sohn eines Leinenbauern in Steinen geboren und wohnte in einem Häuschen neben dem Vogtshaus. Er arbeitete zunächst als Buchhalter in der Spinnerei und Weberei Steinen, bevor er in der Maulburger Filiale dieser Fabrik wirkte.
Es erschienen von ihm immer wieder eigene hochdeutsche und alemannische Gedichte im „Statthalter von Schopfheim“, in „Des Feldbergs Töchterlein“, im Jahrbuch „`s Gotte-Stübli“ (alle im Verlag von Georg Uehlin, Schopfheim) und im Sonntagsblatt „Der Hausfreund“ im Verlag von J. G. Jaumann und H. Netzer in Lörrach.
Doch das vielleicht Erstaunlichste, was von Friedrich Strübe überliefert wurde, ist eine denkwürdige Rede nach dem Siebzigerkrieg (1870 bis 1871) zwischen Frankreich und Deutschland, dessen Friedensschluss die Maulburger veranlasste, die bis heute erhaltene Friedenshöhe oberhalb der Kirchhalde am Dinkelberg zu erstellen. Dort fanden während mehrerer Jahrzehnte Vereinsfeste statt, besonders am Pfingstmontag.
1871 hat Friedrich Strübe ausgesprochen, was 110 Jahre später die Jumelage von Maulburg mit Saint Loup bekräftigen sollte: „Auch heute gedenken wir des wieder erlangten Friedens. Es ist kein einziger hier, der nicht mit uns den Wunsch und die Hoffnung teilt, dass dieser schöne gold`ne Frieden auch von langer Dauer sein möge...
Ja, es ist nur allzu wahr: unversöhnliche, kriegslustige Gemüter gibt es heute noch gar viele und leider! leider! nicht bloß drüben über`m Rhein, auf französischem Boden.
Auch im lieben Deutschland gibt es Leute, die vergessen, dass wir Christen sind, die vergessen, dass wir auch die Feinde lieben sollen, vergessen, dass die Menschlichkeit über alles geht! Liebe Freunde und Zuhörer!
Ihr alle, alle! Lasset uns hier auf diesem freundlichen Plätzchen, hier auf der schönen Friedenshöhe mit Herz und Mund geloben, so viel an uns liegt, Frieden zu halten mit allen Menschen, Frieden zu halten mit allen Völkern!
Für uns Deutsche ist es am Platze, mit gutem Beispiel voranzugehen. Es ist am Platze zu beweisen, dass wir wirklich sind, wofür man uns in allen Ländern verzollt – das Volk der Denker! Die Zeit möge immer näher kommen, was unser alemannischer Sänger Hebel einst so schön von den Sternen sang: ´`s macht kein im and´re `s Lebe schwer!` Zum Schluss stimmten alle in den Ruf ein: „Es lebe der Friede!“
Nach der Melodie von Franz Abt, der unter anderem auch Hebels Gedicht „Der Schwarzwälder im Breisgau“ vertont hat, sangen die Maulburger das „Friedenshöh-Lied“ noch oft : „Uff der Friedenshöh, nai, was cha mer seh? Gündehuuse, Langenau, Hägelberg und Steine au, Mulburg, Schopfe und e Stuck vo Wiechs!“