Maulburg Grünes Licht für

Markgräfler Tagblatt
Auf dem ehemaligen Konsumgelände in Maulburg entsteht ein Neubau für betreutes Wohnen, Tagespflege und ambulanten Pflegedienst. Foto: Harald Pflüger Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Maulburg bringt Bebauungsplan auf den Weg

Neue Wohnmöglichkeiten für Senioren wird in der Köchlinstraße in Maulburg entstehen. Der Gemeinderat brachte am Montagabend den Bebauungsplan auf den Weg.

Von Harald Pflüger

Maulburg. Alte Bäume verpflanzt man nicht, sagt ein Sprichwort. Deshalb will die Gemeinde neuen Wohnraum für Senioren schaffen, um ihnen auch im Alter den Verbleib in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen.

Aus diesem Grund soll auf dem ehemaligen Konsumareal in der Köchlinstraße ein Multifunktionsgebäude für betreutes Wohnen, Tagespflege und einen ambulanten Pflegedienst entstehen (wir berichteten).

Bürgermeister Jürgen Multner hält das 3500 Quadratmeter große Grundstück aufgrund seiner relativ zentralen Lage für das Wohnprojekt für besonders geeignet. Das Gemeindeoberhaupt verspricht sich von dem ersten Baustein innerhalb des städtebaulichen Konzepts Köchlinstraße-Ost und Köchlinstraße-West eine städtebauliche Aufwertung des Gebiets, liegt die Fläche doch seit Abriss des früher dort befindlichen Lebensmittelmarktes brach.

Um dies zu ändern, galt es am Montagabend den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Köchlinstraße-Ost I zu fassen. In dem Zusammenhang konnte sich Bürgermeister Multner Kritik an dem aufwendigen Verfahren, durch das eine 0,35 Hektar große, versiegelte Fläche, die wieder bebaubar gemacht werden soll, nicht verkneifen. Allein die Sitzungsvorlage umfasste mehr als 40 Seiten.

„Unser Verständnis haben Sie“, sagte Stadtplaner Till. O. Fleischer (Geoplan, Wehr), der gemeinsam mit Grünplaner Georg Kunz (Galaplan, Todtnau) den Bebauungsplan für das allgemeine Wohngebiet erläuterte. Bei allem Verständnis: Um die Aufstellung eines Bebauungsplans kommt die Gemeinde Maulburg nicht herum, will sie auf dem erschlossenen Gelände, das früher einen Lebensmittelmarkt nebst Kundenparkplätzen beherbergte, ein Bauprojekt für betreutes Wohnen, Tagespflege und ambulanten Pflegedienst realisieren. Einen kleinen Trost hatte Fleischer für den Gemeinderat: Weil die durch den Bebauungsplan begründete Grundfläche unter 20 000 Quadratmetern liegt, kann der Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden. Für das Bauprojekt wird es laut Fleischer einen Wettbewerb geben. Betrieben werden soll die Einrichtung vom evangelischen Sozialwerk in Schopfheim.

Das Baufenster wird großzügig ausgelegt für das dreigeschossige Gebäude mit Tiefgarage und zusätzlichen oberirdischen Stellplätzen für Besucher und Dienste. Das Flachdachgebäude wird laut Till O. Fleischer eine Länge von 67 Metern und eine Höhe von zwölf Metern haben.

Das Baugrundstück selbst wird eine Fläche von 0,35 Hektar haben, wovon 0,21 Hektar versiegelbare Fläche sind. Da bereits 0,26 Hektar durch den bestehenden Parkplatz und die Zufahrt versiegelt sind, reduziert sich die Flächenversiegelung gegenüber dem tatsächlichen Bestand um 0,05 Hektar.

Hingewiesen wurde noch darauf, dass im Plangebiet laut Hochwasserrisikokarte auch Überflutungsflächen liegen und dem Rechnung getragen werden muss.

Rechnung getragen werden muss bei dem Bauvorhaben laut Georg Kunz (Galaplan) auch den Umweltbelangen, um nicht Gefahr zu laufen, dass juristische Auseinandersetzungen das Planverfahren und damit das Bauen verzögern. Laut Kunz haben bislang eine Begehung zur Ermittlung der Biotoptypen und der Habitatstrutkuren sowie vier Vogel- und zwei Reptilienkartierungen stattgefunden. Weitere Begehungen sind zur Absicherung der Ergebnisse geplant.

Insgesamt wurden im Plangebiet 17 Vogelarten nachgewiesen, von der Amsel über den Grünfink bis zum Turmfalken.

Fledermäuse wurden im Untersuchungszeitraum keine entdeckt. Und auch Fische, das zeigt die Untersuchung, gibt es in der Köchlinstraße nicht.

Weitere Informationen: Der Aufstellungsbeschluss, die Billigung des Entwurfs zum Bebauungsplan und zu den örtlichen Bauvorschriften sowie der Auslegungsbeschluss fielen einstimmig und ohne vorherige Diskussion.

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