Maulburg Gut vorbereitete Lokalpolitiker

Christoph Schennen
Bei der Ehrung (von links): Erich Potschies, Christian Leszkowski und Bürgermeister Jürgen Multner Foto: Christoph Schennen

Auszeichnungen: Potschies und Leszkowski bekommen Ehrenmedaille

Von Christoph Schennen

Maulburg. Bürgermeister Jürgen Multner hat Erich Potschies (Freie Wähler) und Christian Leszkowski (SPD) in der Gemeinderatssitzung eine Ehrenmedaille des Gemeindetags Baden-Württemberg überreicht. Potschies ist seit 25 Jahren Gemeinderat, Leszkowski seit 20 Jahren.

Die Tätigkeit als Gemeinderat verlange vieles ab, so Multner, „vor allen Dingen den Einsatz von freier Zeit und damit einen nicht unerheblichen Verzicht auf die heute so hoch gelobte selbstbestimmte Freizteitgestaltung“.

Potschies rückte am 1. Januar 1997 für den inzwischen verstorbenen Gerd Albietz nach, der das Amt aufgab, da er Amtsleiter der Kämmerei im Landratsamt wurde. Potschies bekam bei den Kommunalwahlen zunehmend mehr Stimmen – 1994 waren es 432, 2019 1105. 2009 wurde er einer von zwei Fraktionssprechern.

Analytisch und zielstrebig

Multner bezeichnete Potschies als „gut vorbereiteten, reflektierten Kommunalpolitiker“, der mit seinen Sachbeiträgen die Diskussionen bereichere. „Du gehst analytisch, zielstrebig und lösungsorientiert an die Problem- und Aufgabenstellungen heran und verstehst es gut, auch in verfahrenen Diskussionen zu strukturieren, zusammenzufassen und einen möglichen Lösungsweg oder eine mögliche Vorgehens- oder Herangehensweise aufzuzeigen.“

Große Gewissenhaftigkeit

Christian Leskowski ist seit 1. Juli 2002 Gemeinderat. Er rückte für den inzwischen ebenfalls verstorbenen Egon Liebmann ins Gremium nach. 1999 bekam er 342 Stimmen, 2019 waren es 934. Im gleichen Jahr wie Potschies wurde Leszkowski Sprecher seiner Fraktion (SPD).

Leszkowski, so Multner, sei jemand, der seine Gemeinderatstätigkeit mit großer Gewissenhaftigkeit erledige. „Du liest umfangreiche Vorlagen bis ins Detail und überraschst die Verwaltung manchmal mit Detailfragen“, sagte Multner. Als Betriebswirt (EDV-Bereich) seien ihm „Finanz- und Wirtschaftskeitsthemen“ und EDV-Fragen besonders nahe. Multner lobte zudem Leszkowskis „ausführlich begründete, nachvollziehbar formulierte und mit der Fraktion abgestimmte“ Beiträge.

Fraktionskollegin Ina Pietschmann bezeichnete Leszkowski als „wandelndes Lexikon“. „Du bist der Jüngste und am längsten dabei. Es ist irre, dass du so lange durchhältst.“ Potschies nann te sie einen „feinen Politiker“.

Ein „Bombenklima“

Potschies sagte, die Tätigkeit im Gemeinderat habe ihm fast immer Spaß gemacht. Es herrsche ein „Bombenklima“ im Gemeinderat und ein respektvoller Umgang. „Es macht Spaß, hier mitzuarbeiten.“ Für Leszkowski (SPD) gilt das auch. „Die 20 Jahre sind schnell vorbei gegangen.“ Nicht jedes Gemeinderatsthema habe ihn begeistert. Die Kalkulation von Abwassergebühren etwa sei nicht so prickelnd, sagte er. Und es gebe Abende, so Leszkowski, an denen man sich das „Affentheater“ im Rat nicht antun wolle. „Aber über die Jahre kriegt man Routine“, zog er ein versöhnliches Fazit. Die letzten 20 Jahre im Rat seien eine „gute Zeit“ gewesen und gekennzeichnet von einem „fairen Streit“ miteinander.

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