Maulburg Hilferuf aus dem Wüstenort

Markgräfler Tagblatt
Setzen sich für Versöhnung ein: (von links) Josha Frey, Karlfrieder Walz, Günther Bahlinger, Heide Giesinger, Jost Noller, Ernst Herold und Deotat Dirkse bei einem Treffen im März. Foto: Archiv / Michael Werndorff

Namibia-Freundeskreis: Bitte um Spenden für Schulspeisung / Arbeitslosigkeit nach Tourismuseinbruch

Maulburg - Aus dem südlichen Namibia, dem Stammesgebiet der Nama, war Deodat Dirkse im März zu Gast im Markgräflerland. Es gab ein Pressegespräch mit dem Grünen-Landtagsabgeordneten Josha Frey und dem Namibia-Freundeskreis um den Maulburger Ruhestandspfarrer Karlfrieder Walz.

Der Generalsekretär der Nama-Häuptlingsvereinigung, Dirkse, war begeistert von einer Rundfahrt im Wiesental. Er staunte über Schneereste im Kleinen Wiesental und die besondere Landschaft.

Bei den Begegnungen berichtete er von seiner Arbeit zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte in Namibia.

Dort kam es durch die deutsche Schutztruppe zwischen 1904 und 1908 zu einem Völkermord. Sein Anliegen ist es, diese Geschichte als eine gemeinsame deutsch-namibische Geschichte anzuerkennen und Wege zu einer Versöhnung zu finden. Das brachte er auch beim Treffen mit Josha Frey zum Ausdruck.

Aus seiner Heimat, dem kleinen Wüstendorf Warmbad, im Süden, auf dem Weg zur südafrikanischen Grenze, kam jetzt ein Hilferuf nach Maulburg. Dort, in Warmbad, leben überwiegend Großeltern mit ihren Enkelkindern, viele sind Aidswaisen. Andere sind Sozialwaisen, weil die Eltern in entfernten Gebieten nach Arbeit suchen.

Durch Corona ist der Tourismus in Namibia weggebrochen, und sehr viele Menschen wurden arbeitslos. Die 200 Schulkinder in Warmbad erhalten während der Schulzeit einmal täglich ein Schulessen. Für viele ist das die einzige Mahlzeit am Tag. Aber jetzt, während der langen Weihnachtsferien von etwa sechs Wochen, entfällt diese Mahlzeit.

Die evangelische Kirchengemeinde in Warmbad möchte für diese Kinder Lebensmittelpakete packen, allerdings reichen die eigenen Mittel bei weitem nicht aus. Pfarrer Walz, der den Hilferuf erhielt, beriet sich mit dem Maulburger Pfarrer Wassmer.

Nun hat die evangelische Kirchengemeinde Maulburg ein Spendenkonto eingerichtet, das vor allem vom Namibia-Freundeskreis unterstützt wird. Am 16. Dezember sollen die eingegangenen Spenden nach Namibia überwiesen werden. Rechtzeitig zum Weihnachtsfest sollen Lebensmittelpakete gepackt werden. Ein Lebensmittelpaket kostet 13,60 Euro.

Spendenkonto: evangelische Kirchengemeinde Maulburg. IBAN: DE58 6839 1500 0060 6360 01 bei der Volksbank Maulburg.

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