Maulburg „Ihr bestimmt, wohin die Reise geht“

Markgräfler Tagblatt

Abschlussfeier an der Wiesentalschule in Maulburg / Elternbeiratsvorsitzende Karin Schwald verabschiedet

Von Hans-Jürgen Hege

Maulburg. 50 Schüler der Wiesentalschule nahmen am Montag ihren sprichwörtlichen Hut. Für sie ist die Schulpflicht zu Ende.

Und dieses Ende feierten sie in der gut „geheizten“ Alemannenhalle genauso, wie sie sich das in den letzten Monaten ausgedacht hatten: mit vielen Bildern, mit viel Musik und ohne große Reden, die – wie Bürgermeister Jürgen Multner schmunzelte – „ohnehin keiner hören will“.

Aber ganz ohne Reden ging es dann doch nicht. Nach vielen Bildern über die Klassenausflüge nach Hamburg und Köln, nach tollen Musikeinlagen und Sketchen, humorvollen Liedbeiträgen sowie einer bemerkenswerten, akrobatischen Tanz- und Gymnastikeinlage zum Thema „Traumberufe“, für die sogar eine Zugabe fällig wurde, meldete sich Rektorin Heike Schmarje zu Wort. Dazu wechselte sie vorübergehend ihren Job, wurde Bahnhofsvorsteherin: „Sehen wir die Schule mal als Bahnhof mit vielen Zügen. Vor neun beziehungsweise zehn Jahren seid ihr in den Grundschulzug eingestiegen und eben sind der Hauptschulintercity und der Werkrealschulintercity in die Zielbahnhöfe eingelaufen“, begann sie ihren Vergleich mit der Bahn. Es sei mitunter eine lange, oft auch beschwerliche Reise gewesen. Es galt, auf harten Sitzbänken ruhig auszuharren. Ohne Handys, ohne Kaugummikauen oder ohne das Lesen der SMS unter der Bank oder heimlich auf der Toilette wäre es wohl kaum auszuhalten gewesen, schmunzelte Schmarje und erinnerte ihre Schützlinge daran, dass es die „Schaffner“ ungleich leichter hatten. „Sie konnten rumlaufen, mal die Beine vertreten. Und sie behielten euch ständig im Auge“, sagte die Rektorin, die ihre „Kontrolleure“ lobte, die ihre Aufgabe sehr genau genommen haben.

Heike Schmarje blieb bei ihrem Vergleich. „Ihr habt das Zugfahren, die Landschaften und die Fahrpläne studiert, geschrieben, gerechnet. Die Kontrolleure haben verbessert. Am Ende wurdet ihr abgefragt, und jeder hat nach seinem Können eine Fahrkarte für die Weiterfahrt bekommen.“ Schließlich sei der Zielbahnhof, in dem die Jungen und Mädchen angekommen sind, „noch keine Endstation“. Bis jetzt bestimmten die Eltern die Richtung, „ab jetzt bestimmt ihr selbst, wohin die weitere Reise geht.“ Einige nehmen den Berufsschulzug mit Kurs auf Lehrstellenhausen, andere werden in den Fachschulzug einsteigen, und manche nehmen den gymnasialen D-Zug nach „Abiturstetten“. „Und andere wieder“, sagte die Schulleiterin, „steigen gleich hier um und nehmen den Zug zur Werkrealschule.“

Schmarje warnte ihre Schützlinge davor, ohne Fahrausweis zu fahren. „Ihr werdet auch mal durch einen Tunnel fahren und ein Gefühl der Unsicherheit bekommen“, meinte sie weiter. Aber mit genügend Selbstvertrauen werden alle erkennen, das am Ende eines jeden Tunnels ein Licht scheint. Und sie kam zum Schluss: „Welchen Zug ihr auch immer nehmt: Ich wünsche euch allzeit eine gute Fahrt!“

Nun schlug die Stunde der Lehrer, mit denen die meisten Schüler „genial coole, gut organisierte Zeiten“ erlebten. „Unser Dank gilt ganz besonderen Menschen, unseren Lehrern“, fasste Kira Peters das Lob der übrigen zusammen und betonte, wie sehr alle doch im Laufe der Jahre zu einer eingeschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen seien. Sie fand es „schade, dass viele nach nur einem Jahr auseinandergehen müssen.“

Dann war es Zeit, die Zeugnisse in Empfang zu nehmen. Und für die bisherige Elternbeiratsvorsitzende Karin Schwald war es wie für die Schüler „Time to say goodbye“: Nach acht Jahren wurde auch sie von Heike Schmarje „entlassen“. Ungern, wie Schmarje zugab. Denn Karin Schwald sei ein überaus positiv denkender Mensch, der nicht über, sondern mit der Schule geredet habe, lobte die Schulleiterin die bisherige Elternvertreterin.

Maulurg (hjh). Gelobt wurden bei der Abschlussfeier an der Wiesentalschule Maulburg von Schulleiterin Heike Schmarje: Valentine Ahr, Melanie Dörflinger, Celina Gruber, Kim Wernet, Jan Brandl, Marco Dickhaut, Josua Menzel, Fabian Oberle, Pietro Pirri und Larissa Beißert. Dazu gab es noch zwei Preise für außerordentlich gute Leistungen. Laura Gorzawski schaffte den Abschluss mit der Note 1,6. Kira Peters machte mit der Durchschnittsnote 1,7 eine weitere Punktlandung. Und geschafft haben es in den beiden neunten Klassen Kevin Beierer, Michael Gerwig, Davod Özgün, Manuel Pöschl, Sadrick Schaper, Niklas Schöchlin, Dominic Schultheiß, Valerio Seriello, Maximilian Walde, Angelina Efimnger, Aurelia Giuliano, Jeniffer Hainke, Nadine Joos, Kim Maier, Janine Meßmer, Amir Bajric, Alexander Beuck, Giasnluca Cumia, Max Havemann, Lukas Kasimir, Benjamin Kuttler, Mirco Wilheilm, Lea Braun, Milva De Simone, Sarah Kuttler, Sharena Radtke, Michelle Rohde, Tamara Weidner und Nesibe Yildirim. Klasse zehn: Usman Alam, Raffael Hofman, Servet Karali, Carmine Pellegrino, Rudolph Sander, Andreas Schwald, Sebahat Baspinar, Bedia Insel Hilal und Jaqueline Nau.

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