Maulburg Keine Kunst für

Markgräfler Tagblatt

Baden-Württemberg stellt Gelände nicht zur Verfügung

Einstimmig billigte der Maulburger Gemeinderat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause sämtliche Beschlüsse.

Von Harald Pflüger

Maulburg. Zugestimmt hat das Gremium dem Betriebsplan für den Gemeindewald, der für das Jahr 2019 einen Überschuss von rund 4000 Euro vorsieht, ebenso wie den Arbeitsvergaben für den Betreuungs- und Bildungscampus und die Kindertagesstätte, und auch die Jahresrechnung 2017 wurde einhellig gebilligt.

Kreiselkunst

In der Schweiz hat die Kunst im Kreisverkehr eine längere Tradition. Und auch hierzulande blühten seit den 1990er Jahren Kreisel nicht nur auf, sie entwickelten sich zusehends auch zu Standorten für Kunstobjekte - und mitunter zum Politikum, wie die Debatte um den Dreispitz in Binzen gezeigt hat.

Solch eine (Sicherheits-)Debatte wie in Binzen bleibt Maulburg erspart. „Es wird keine Kreiselkunst geben“, sagte Bürgermeister Jürgen Multner am Montagabend, als sich Stephanie Scarr (BVM) nach der Gestaltung der beiden Kreisverkehrsplätze erkundigte. Nach aufwendigen Vorarbeiten, bei denen es auch um den Aspekt der Verkehrssicherheit ging, stellt sich das Land als Grundstückseigentümer nun auf den Standpunkt, dass die Gemeinde keinen Anspruch auf eine Überbauung der Kreiselfläche habe.

Bürgermeister Jürgen Multner nannte dies ärgerlich, zumal die Gemeinde bereits Geld in die Hand genommen habe. Das Land wiederum erspart sich ohne Kunstwerk in der Mitte des Kreisels eine weitere Verkehrssicherheitsdebatte. Die Verkehrssicherheit kann laut Verkehrsministerium Baden-Württemberg unter anderem gefährdet sein, wenn auf einem Kreisverkehrsplatz ein starres Hindernis steht.

Fahrradstreifen

Apropos Verkehr. Bruno Sahner (SPD) regte an, bei der nächsten Verkehrsschau das Thema Fahrradstreifen in der Hauptstraße anzusprechen. Sahner verwies dabei auf das Beispiel Langenau. Zudem sollte der Parkstreifen in der Bahnhofstraße entfallen und in der Neuen Straße südlich und nördlich des Bahnübergangs Schutzstreifen aufgebracht werden.

Bürgermeister Multner zeigte sich einverstanden, das Thema Fahrradstreifen bei der Verkehrsschau anzusprechen. Er hegte aber Zweifel, ob die Breite der Hauptstraße für einen Fahrradstreifen ausreicht und warnte vor einer Euphorie. Bislang gibt es auf Maulburgs Straßen nur Piktogramme.

Das Gemeindeoberhaupt informierte das Gremium überdies darüber, dass die Erdbewegungen an der L 139 mitnichten mit dem vierspurigen Ausbau der B 317 zusammenhängen, wie schon gemunkelt wurde, sondern es sich vielmehr um Erdaushub von der Baustelle eines örtlichen Unternehmens handelt, der dort zwischengelagert wird, um weite Transportwege zu ersparen.

Mit einer guten Nachricht wartete Rechnungsamtsleiter Dietmar Heitz im Gemeinderat auf. Von der Forstbetriebsgemeinschaft ist eine Nachzahlung in vierstelliger Höhe zu erwarten.

Wenig Licht gebe die Solarleuchte „Am Platz“, sagte Stephanie Scarr (BVM) im Gemeinderat. Das sei nicht wirklich gut.

Denkmalschutz

Welche Gebäude in Maulburg unter Denkmalschutz stehen, wüsste Bruno Sahner gerne von der Verwaltung. Hintergrund ist, dass der Munistall, dessen Abriss der Gemeinderat bereits anvisiert hat, unter Denkmalschutz steht und somit Pläne für eine Nutzung erschwert sind.

Ein heißes Thema, für das die Verwaltung schon Prügel bezogen hatte, schnitt Markus Trefzer (SPD) am Montagabend im Gemeinderat angeschnitten – das Mähen der Wasserläufe. Während die einen die Wasserläufe zuwachsen sehen, sind sie für andere ein Naturbiotop vor der Haustür. Eines war für Bürgermeister Multner aber auch klar. Gar nichts machen, funktioniert nicht.

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