Maulburg Kinder forschen am Alsbach

Holger Schlicht
Die Kinder fischen Tiere aus dem Alsbach. Foto:  

Für Kinder bot das Dorfstübli mit Förstern auch in diesem Jahr eine Bach-Untersuchung am Alsbach an.

Morgens um 9 Uhr trafen sich Tobias Hohenstatter, Leiter des Dorfstübli, zwei freiwillige jugendliche Helfer und 22 Kinder mit den Förstern von Maulburg, Hasel und Schopfheim am Alsbach unter dem Waldspielplatz an der Wiesebrücke. Am Waldrand war es noch angenehm kühl, die kleine Alsbach fließt dort gemächlich durch Wald und Wiesen in die Wiese.

Mit vier Förstern

Die Förster sind als erstes da: Sven Wünsch (Hasel), Lars Neubauer (Maulburg), Christian Fahrmeier (Schopfheim) und Louise Harms, angehende Försterin, bauen den Untersuchungstisch auf und stellen die Arbeitsutensilien wie Schalen und Siebe bereit.

Dann kommen die Kinder mit Tobias Hochstatter und den zwei Helfern von der Jugendarbeit Maulburg. Zuerst einmal stürzen sie sich auf den Jagdhund eines Försters, der sich bereitwillig streicheln lässt.

Mit Sieben schöpfen die Kinder Lebewesen aus dem Bach und schütten diese in eine Schale mit Wasser. In der Schale tummeln sich kleine und größere Tiere, wie zum Beispiel Köcherfliegenlarven, Steinfliegenlarven oder Bachflohkrebse. In den von den Förstern mitgebrachten Lupenbechern können die Tiere dann betrachtet werden. Um sie nicht zu verletzen, dürfen die Kinder sie nur vorsichtig mit Pinseln berühren.

Wasseruntersuchung

Immer wieder rufen die jungen Bach-Forscher, wenn sie etwas gefunden haben und es den anderen Kindern oder den Förstern präsentieren wollen. Auch Tiere über dem Wasser, wie farbenprächtige Libellen, beobachten die 14 Mädchen und acht Jungen.

Im Dorstübli haben die Kinder die Bachtiere schon vorher als Zeichnung kennengelernt. Sie wissen auch, welche Tiere für eine gute Wasserqualität stehen. Die Steinfliegenlarve reagiert sehr empfindlich auf verschmutztes Wasser, erklärt Förster Wünsch, ebenso wie die Köcherfliegenlarve. Da beide im Alsbach gefunden wurden, sei dies ein sauberes Gewässer.

Dann plötzlich ertönt Geschrei, die Kinder haben einen ziemlich großen Flusskrebs entdeckt und bringen diesen im Sieb an den Tisch. Dieser krabbelt sofort wieder aus der Schale und zwickt mit seinen Scheren in die Finger, die ihn zu halten versuchen.

Fund wird gemeldet

Er sei unter einem Stein versteckt gewesen, erzählt ein Junge aufgeregt. Sven Wünsch ist sich nicht ganz sicher, aber er vermutet, dass dies ein amerikanischer Flusskrebs sein könnte, was dann den Fund einer invasiven Art bedeuten würde, die sich in vielen deutschen Flüssen und Bächen recht schnell vermehren und heimische Krebse verdrängen würden. Dennoch setzen die Kinder den Krebs wieder in den Bach zurück. Der Fund wird jedoch gemeldet.

Die Kinder entdecken noch einen toten Krebs, einige Schlammröhrenwürmer und Wasserasseln. Die Tiere werden von der Kindern gezählt und dann wieder in Wasser entlassen. Langsam haben sie kalte Füße in den durchnässten Schuhen, Gummistiefel haben die wenigsten dabei.

Sie brechen zum Spielplatz auf, um sich aufzuwärmen. Dort gibt es auch etwas zu Essen.

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