Maulburg Lärche verträgt Trockenheit

Markgräfler Tagblatt
Im Jahr 2022 sollen im Maulburger Gemeindewald 1320 Festmeter Holz eingeschlagen werden. Archivfoto: Harald Pflüger Quelle: Unbekannt

Forstbetriebsplan 2022: Gemeinderat stimmt Einschlag von 1320 Festmeter Holz zu

Maulburg (chs). Der Gemeinderat hat den Forstbetriebsplan 2022 einstimmig gebilligt. Er wurde vor der Abstimmung vom Leiter des Forstreviers Maulburg, Sven-Hendrik Wünsch, vorgestellt. Der Maulburger Wald ist durch eine stabile und naturnahe Baumartenzusammensetzung geprägt. 30 Prozent der Bäume sind Nadelhölzer, 70 Prozent Laubhölzer (unter anderem Buchenmischwald), so Wünsch. Die Fläche des Klimaschutzwaldes beträgt 318 Hektar, der Bodenschutzwald ist 43 Hektar groß, die Waldbiotope umfassen eine Fläche von 40 Hektar. Die Holzbodenfläche beträgt 325,5 Hektar.

Im kommenden Jahr sollen im Maulburger Wald 1320 Festmeter Holz eingeschlagen werden, kündigte der Förster an. Damit liegt man etwas unterhalb des Nachhaltshiebsatz, um die „zufälligen Nutzungen“ aus den Jahren 2018 und 2020 zu kompensieren. Seit 2019 wurden mehr Bäume gefällt als geplant, was zum einen am Eschentriebsterben lag und zum anderen am Borkenkäferbefall, von dem der Maulburger Wald aber nicht so betroffen war wie der in anderen Kommunen, wie Wünsch betonte. Es gebe dort weniger Fichten.

Die Förster stellen fest, dass sich das Borkenkäferproblem in die Hochlagen verlagert hat. Der Todtnauer Förster habe ihm berichtet, so Wünsch, dass er noch nie so viel Schadholz gehabt habe wie in diesem Jahr.

Wünsch machte darauf aufmerksam, dass es auch einen Lärchenborkenkäfer gebe. „Er ist allerdings nicht so aggressiv wie der Buchdrucker“, sagte der Forstexperte. Der Vorteil der Lärche sei, dass sie „auch schon mal Trockenheit vertrage“. „Sie ist keine Hauptbaumart, als Mischbaumart ist sie aber wunderbar“, sagte Wünsch.

Holz wird 2022 nicht nur eingeschlagen, sondern auch gepflegt. Auf zehn Hektar werden junge Bestände gepflegt. Zusätzlich will Wünsch 400 Pflanzungen (zum Beispiel Douglasien und Lärchen) durchführen. Ferner stehen Maßnahmen zum Wegeunterhalt (15 000 Euro) und zur Erholungsvorsorge (3000 Euro) an. Wünsch rechnet für 2022 mit einem Gewinn im Gemeindewald von zirka 10 400 Euro. Einnahmen in Höhe von 95 700 Euro stehen Ausgaben in Höhe von 85 300 Euro gegenüber. Von 10 000 Euro Gewinn war der Förster auch für 2021 ausgegangen - bisher hat man hier allerdings erst einen Gewinn von 7000 Euro erzielt.

Insgesamt sei 2021 für den Gemeindewald Maulburg nach Angaben von Wünsch ein „forstliches Normaljahr“ gewesen. Viele Bäume brachen aber durch Schneebruch und Starkregenereignisse ab, und es gab viele Einsätze bei der Wiese. Von großen Rutschungen blieb die Gemeinde aber verschont. Der Revierleiter versicherte, dass die ökologische Aufwertung und die Stabilisierung des Gemeindewalds fortgeführt werde. Er habe herausgefunden, dass der Maulburger Wald seit 1865 nachhaltig bewirtschaftet wird.

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