Maulburg Lieder von Liebe und Heimat

Markgräfler Tagblatt

Konzert: Die „Kastelruther Spatzen“ traten in der Alemannenhalle auf

Die Musik der „Kastelruther Spatzen“ ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber die vielen Zuschauer, die am Mittwochabend zum Konzert der Südtiroler Formation in der Alemannhalle gekommen waren, bekamen genau das geboten, was sie sich erhofft hatten: Volkstümliche Melodien und Schlager par excellence.

Maulburg (ilz). Die große Überraschung des Abends dürfte für die echten Fans, die die Neuigkeiten um „ihre Spatzen“ genau verfolgen, wohl gar keine gewesen sein: Frontmann Norbert Rier kann krankheitsbedingt nicht am Auftritt in der Alemannenhalle teilnehmen. Er sei vor nicht allzu langer Zeit am Herzen operiert worden, erklärt Keyboarder Albin Gross.

Zu Gesicht bekommt das Publikum den Frontmann der bekannten Südtiroler Gruppe dann aber doch noch, wenn auch nur in Form einer auf der Großbildleinwand abgespielten Videobotschaft. Es tue ihm sehr leid, dass er nicht persönlich anwesend sein könne, teilt der Sänger mit, aber: „Die Gesundheit geht vor.“

In die musikalische Bresche springt am Mittwochabend Norbert Riers Sohn Alexander. Das „Spatzen“-Repertoire bereitet dem jungen Sänger keinerlei Schwierigkeiten, schließlich ist Alexander Rier selbst professioneller Musiker. Es sei darüber hinaus schön, dass durch Alexanders Mitwirken das Durchschnittsalter der Band ein wenig gesenkt würde, sagt Albin Gross in einer seiner charmanten Ansagen mit leichtem Südtiroler Akzent und hat damit die Lacher auf seiner Seite. Das Publikum schließt den jungen Alexander sogleich ins Herz und so steht einem gelungenen „Spatzen“-Abend nichts mehr im Weg.

Das thematische Leitmotiv der Lieder im ersten Teil des Abends ist die Liebe. „Herzschlag für Herzschlag denk´ ich an dich“ oder „Verschmäh´ die Liebe nicht“, singt Alexander. Das musikalische Fundament, das die übrigen Musiker errichten, funktioniert dabei nach altbewährtem Schlager-Prinzip: Über den Klangteppich von Keyboard, Gitarre und Bass legen sich kleine Akzente der Bläser, während Schlagzeuger Rüdiger Hemmelmann stoisch den Viervierteltakt hält. In den Strophen werden kleine Geschichten erzählt, der Refrain lädt zum Mitklatschen ein und beschlossen werden die Lieder stets mit breitem Ritardando vor dem Schlussakkord. Was dabei zu Gehör gebracht wird, ist nicht virtuos, aber blitzsauer intoniert und im höchsten Maße professionell. Der Satz „Das klingt ja wie auf der CD“, kommt dem Zuhörer unweigerlich in den Sinn.

Etwas befremdlich wirken lediglich die kurzen Solopassagen von Alexander Rier und das Begleitprogramm der ostfriesischen Sängerin Sonja Christin, da die Musik dabei tatsächlich „aus der Konserve“ eingespielt wird.

Vor allem in den Liedern Alexanders wird jedoch mit der Heimat ein weiteres Motiv eingeführt, das auch im Repertoire der „Kastelruther Spatzen“ tief verwurzelt ist. Das „Dolomiten Hallelujah“ erklingt, und auch gemeinsam mit den „Spatzen“ gibt es eine Liebeserklärung an die Südtiroler Heimat, wenn Alexander singt: „So richtig gut geht´s uns nur daheim in Kastelruth.“

Das Weihnachtsprogramm folgt dann nach der Pause. Nicht nur die Thematik der Texte ändert sich dabei, sondern auch die Musik. Das Schlager-Konzept wird immer wieder durchbrochen, die Bläser rücken in den Vordergrund und insgesamt wird es mit Textzeilen wie „Es wird still im Tal“ besinnlicher in der Alemannenhalle. Auch die Bühnen-Dekoration mit vielen hell erleuchteten Weihnachtsbäumen und einer verschneiten Dorfkulisse kommt nun richtig zur Geltung.

Am Ende des Abends bleibt der Eindruck einer soliden Leistung. Die Zuschauer erwarteten die bekannten Melodien und Lieder von Liebe, Heimat, Frieden und Zuversicht – und genau das haben die „Spatzen“ geliefert.

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