Maulburg Musik war immer schon sein Ding

Markgräfler Tagblatt
Hört zum Jahresende auf: Uwe Friese. Foto: Gerd Lustig Foto: Markgräfler Tagblatt

„Ochsen“: Uwe Friese hört zum Jahresende auf / Konzertabende genossen Kultstatus

Von Gerd Lustig

Die Musik, das war schon immer sein Ding, ja geradezu seine Leidenschaft. Ganz besonders die Livemusik hat es dem gebürtigen Mannheimer Uwe Friese angetan.

Maulburg. Daher war es auch kein Wunder, dass der heute 61-Jährige den „Ochsen“ in Maulburg, nachdem er ihn im Jahr 1990 übernommen hatte, irgendwann in eine Musikkneipe umfunktionierte. Und gleich beim ersten Versuch Anfang der 2000er Jahre hatte es geklappt. Die Band „ 6 4 U“ spielte auf, und Friese gab anlässlich seines Geburtstages am 29. Dezember eine Party. „Und das kam sehr gut an“, erinnert er sich. Also nahm er die Schiene Livemusik mit ins Programm seines „Ochsen“ auf. Und wie: Rund 160 Konzerte gingen inzwischen über die Bühne in dem Lokal an der Ecke Hermann-Burte-Straße und Adelhauser Straße. Ob Hardrock, Pop oder Soul, ob Irish Folk, Südstaaten-Rock oder Singer/Songwriter-Musik: Da wurde alles bedient. Und: Zumeist war es proppenvoll und es herrschte beste Stimmung.

Doch damit ist schon bald Schluss. Zum Jahresende hört Uwe Friese auf. Gerne hätte er noch ein wenig weitergemacht. „Gesundheitsbedingt vielleicht ein Jahr noch“, sagt er, vor einem halben Jahr hatte er sogar einen ungefähren Zeitraum von fünf Jahren im Blick.

Doch diese Gedanken sind nun hinfällig. Die Besitzer des Hauses, in dem der „Ochsen“ untergebracht ist, haben andere Pläne und haben ihm gekündigt. Anstelle des Lokals sollen hier künftig Wohnungen entstehen.

„Schade ist es natürlich schon, denn es war eine tolle Zeit“, macht der 61-Jährige, der 1983 über Grenzach-Wyhlen, Todtmoos und Kadelburg schließlich nach Maulburg fand, deutlich. Starke Rückendeckung und Hilfe erhielt er dabei stets von seinem Personal und auch von Lebenspartnerin Claudia. „Doch ganz vorbei ist es mit der Livemusik ja auch nicht“, lässt er sogleich durchblicken. Aus dem bislang bestehenden Fanclub „Ochsen“ soll nämlich schon bald ein eingetragener Verein entstehen, der sich um Musikevents in und um Maulburg kümmern will. Friese selbst macht natürlich ebenfalls mit, allerdings nicht im Vorstand. „Ich möchte aber all meine Kontakte zu Agenturen, die ich den vergangenen Jahren gesammelt habe, mit in diesen Verein einbringen“, sagt er.

Bis es aber mit einem Verein so weit ist, will es der Wirt im „Ochsen“ noch bis Jahresende so richtig krachen lassen. Für November und Dezember sind mindestens jeweils drei Konzerte geplant, das vorletzte am 22. Dezember mit einer seiner Lieblingsbands, der Rockband „Mallet“ aus Wiesbaden, sowie ganz zum Abschluss nochmals „6 4 U“ an Frieses 62. Geburtstag am 29. Dezember.

Beliebt waren neben den monatlichen Leberle-Essen die regelmäßigen Bingo-Abende. Ebenso gab es lauschige Partys in der Anfangszeit des auch hier aufkommenden Halloween. Ein Benefizkonzert nebst Spaghettiessen zugunsten der „Amsel“ erbrachte 1200 Euro.

Im Blick zurück gibt es daher eigentlich wenig, was den Wirt nicht so erfreut hat. Zum einen hat es seiner Meinung nach aber oftmals im Ort an der Absprache der Veranstaltungsaktivitäten gefehlt. Und auch mit den Maulburgern selbst und deren Besuch des „Ochsen“ hadert er ein wenig und sagt: „Bei den Livekonzerten hatten wir allenfalls zehn Prozent Publikum aus Maulburg, schade.“

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