Maulburg Musiker in enormer Spiellaune

Markgräfler Tagblatt
Umjubelter Auftritt: (von links) Frieder Loch, Markus Götz, Hubert Donkel und Dominik Hoyer. Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

Dorfstübli: Neujahrskonzert mit Markus Götz-Quartett

Maulburg (ib). Schwatz mit Musikern in der Pause – wo gibt es das schon? In der Clubatmosphäre des Dorfstübli ist derlei möglich – und gern genutzt beim Neujahrskonzert des Markus Götz-Quartetts.

Davon, dass die Konzerte bleiben, sprach Dorfstübli-Leiterin Annemarie Weber, die im Mai aufhören wird (wir berichteten). Freudig reagierte das Publikum auf den Erhalt der Reihe. Die Gunst der Hörer sicherten sich auch die Musiker. Zu Gehör kamen nahezu eigene Stücke, komponiert von Markus Götz, Pianist Frieder Loch und Schlagzeuger Dominik Hoyer. Den seltenen Tatbestand, dass ein Drummer komponiert, zumal für weitere Register, ließ Götz durchblicken: „Aber Hochschulabsolvent Hoyer wird es wohl noch zum Professor schaffen.“

Es erklang „A day in june“ und „Way back home“. Eine enorme Spiellaune durchzog den jazzgeprägten Abend, natürlich gespickt mit Swing. Kalendarisch passend eingeleitet mit dem klirrenden Satz „Winter“, gefolgt von wehmütigem „Herbst“ aus „Vier Jahreszeiten“ von Götz. Seine exzellenten Tremolo-Künste, üppig dosiert und mit der Rasanz des Profis gespielt, gefielen derart, dass häufig Zwischenapplaus ertönte. Der Bläser wechselte zwischen Trompete und Flügelhorn, letzteres gar mit vierten Ventil, den Tonumfang erhöhend.

Zu Glanzpunkten gerieten folglich hornlastige Stücke, darunter ein Schweizer Volkslied, das bei weitem keines war. Neu arrangiert und mit ausgebautem Orient-Aspekt, avancierte das Guggisberglied zur anspruchsvollen Partitur mit Erzähl-Charakter.

Ihre Verbundenheit zum Instrument zelebrierten auch die Kollegen. Der begnadete Tastenmann lud zu „Frieders Februar“, verfasst im Dezember, sprich Weihnachten, ein. „Ein Stück musste entstehen – deshalb ist es entstanden“. Mündend in vergnüglichen Harmonien, die zur Entspannung beitrugen – der des Publikums. Dieses durfte weiter die hohe Passion des Schlagzeugers bewundern. Jeden Zoll des Drumsets mit Spezial-Becken nutzte Hoyer, um vom Hocker zu rutschen, sich im „Erdgeschoss“ zu betätigen. Als der Stock später übers Metall ratschte, zuckte mancher, war jedoch vom Experimentier-Gespür restlos überzeugt. Nur zustimmen ließ sich dem Götz-Hinweis, den „fantastischen“ Basser betreffend. Geschickt korrespondierte er, nicht nur bei „Snapshot“. Gesamthaft war effektvolle Kombination geboten, mit Abstechern ins Latin-Fach „Mas que nada“ (Ach, was solls).

Locker gab sich auch Götz vor seinem Schlusswerk „Die einfachen Dinge“, eine in Schopfheim beliebte Suite. „Gehn Sie einfach schon“, rief er, die Ausdauer von Musikern andeutend, wobei das Gegenteil eintrat, zwei Zugaben mussten her. „Hallelujah“ sangen alle mit, nach dem offiziellen Hauptteil – voll ambitioniertem Handwerk ohne Tamtam.

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