Maulburg Platz mit Charme wird aufgewertet

Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Planung für Spielplatz Märzengärten gebilligt / Kosten von rund 90000 Euro

Einstimmig billigte der Maulburger Gemeinderat am Montagabend die von Vertretern des gemeinnützigen Vereins „Bagage“ vorgestellte Planung für den Kinderspielplatz in den Märzengärten.

Von Harald Pflüger

Maulburg. Die pädagogische Ideenwerkstatt „Bagage“ aus Freiburg hatte gemeinsam mit engagierten Maulburgern ein Konzept entwickelt, wie der Kinderspielplatz in den Märzengärten umgestaltet werden soll, ohne dass er seinen Charakter verliert. Vorab gab es von Thomas Stadelmann und Sebastian Heimann von „Bagage“ ein dickes Lob für den von altem Baumbestand gesäumten Spielplatz. Deshalb soll um die Bäume herum geplant werden. Der Platz habe Charme, meinten die Planer.

Die Gestaltung

Bei der Gestaltung des in die Jahre gekommenen Spielplatzes nahmen die Planer bewusst Bürger mit ins Boot, um gemeinsam mit ihnen vor Ort kreative Lösungen bei der Gestaltung des Spielplatzes zu entwickeln. Wie gut das klappt, hat „Bagage“ in Maulburg bereits unter Beweis gestellt.

Auf insgesamt 2260 Quadratmetern Gesamtfläche entsteht ein Spielparadies, das mehreren Altersgruppen gerecht werden soll. Für die Jüngsten, speziell die unter Dreijährigen, soll es einen extra Kleinkinderbereich geben, unter anderem mit einer altersgerechten Schaukel.

Für die Größeren sind die Bereiche Balancieren, Klettern, Rutschen und Verstecken gedacht. Dazu kommt ein vergrößerter Sandelbereich mit einem Findling als Sandeltisch. Als Fallschutz kommen Hackschnitzel infrage, denn die Baumwurzeln würden die Fallschutzplatten mit der Zeit lupfen.

Die Kosten

Als Treffpunkt soll ein Amphitheater dienen, das mit seiner Größe von sechs mal sechs Metern einer Kindergartengruppe Platz bieten wird. Hinzu kommt ein Container als Materiallager.

Die Kosten bezifferten Stadelmann und Heimann mit rund 90 000 Euro – genau die Summe, die im Haushalt für die Spielplatzgestaltung eingestellt ist. Dazu kommen aber noch Nebenkosten, die außerplanmäßige Ausgaben in Höhe von rund 15 000 Euro erforderlich machen.

Markus Meßmer (CDU) wies in der Debatte auf die vielen alten Bäume hin, von denen ihm einer nicht gesund erscheint: „Da gibt es einen, der wirft seine Blätter gleich wieder ab.“ Thomas Stadelmann kündigte an, dass man sich alle Bäume anschauen werde.

Die Philosophie

„Den Spielplatz habe ich mit anderen Leuten gebaut“, sagte Kurt Greiner (FW) mit sichtlichem Stolz und erläuterte die Philosophie, die damals hinter der Planung steckte und heute noch aktuell ist. Der Kinderspielplatz in den Märzengärten soll ein Rückzugsgebiet für Mütter mit kleinen Kindern sein. Das werde er auch nach der Umgestaltung sein, versicherten die Planer mit Hinweis auf den bereits erwähnten Kleinkindbereich. Greiner sagte weiter, dass sich das Konzept des Kinderspielplatzes in den Märzengärten bewährt habe. Nie habe es Konflikte mit heranwachsenden Jugendlichen gegeben.

Die Debatte

Konfliktpotenzial sah der Gemeinderat eher bei Hunden und Katzen, wenn diese den vergrößerten Sandbereich entdecken. Dieses Problem kennen die Planer. Der Gemeinderat müsse entscheiden, ob er den Sandbereich abdecken wolle oder nicht, meinte Thomas Stadelmann. Eine Erzieherin, die in den Zuhörerreihen saß, riet mit Hinweis auf eine mögliche Schimmelbildung von einer Abdeckung ab.

Im übrigen hätten Hunde auf einem Kinderspielplatz schon aus Hygienegründen nichts zu suchen, meinte Thomas Stadelmann auf eine entsprechende Frage. Das Problem seien nicht die Hunde, sondern vielmehr deren Besitzer, merkte Werner Meier an, der für den verhinderten Bürgermeister Jürgen Multner die Sitzung leitete.

Mit Zustimmung des Gemeinderats kamen auch zwei Zuhörer zu Wort, die sich in der Projektgruppe „Spielplätze“ engagieren.

Was den Zeitplan betrifft, rechnen die Planer mit zwei bis drei Monaten von der Auftragsvergabe bis zur Fertigstellung. Christian Leszkowski (SPD) riet dazu, mit dem Bauen erst nach den Sommerferien zu beginnen.

Wiewohl am Montagabend nur die Vorstellung der Planung auf der Tagesordnung stand, kam der Gemeinderat überein, diese bereits zu billigen, genauso wie die notwendigen überplanmäßigen Ausgaben von rund 15 000 Euro.

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