Maulburg Statt Akten wälzen, Akten schleppen

Markgräfler Tagblatt
Eine runde Sache wurde der Umzug der Maulburger Gemeindeverwaltung in die alte Grundschule (Bildmitte). Unser Bild zeigt den Rathausplatz vom Lettenweg her und noch ohne Frischemarkt, der später ans alte Rathaus (rechts) angebaut wurde. Links ist der Munistall zu sehen.                                                                  Foto: Harald Pflüger Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinde: Vor 20 Jahren bezog die Gemeindeverwaltung Maulburg das neue Rathaus

Aus drei mach eins: Mit dem Bezug des neuen Rathauses vor zwanzig Jahren endete die Zeit der langen Wege: Die Verwaltung, die teilweise in Dependancen untergebracht war, schlüpfte unter das Dach des alten Schulhauses.

Von Harald Pflüger

Maulburg. Mit einem Toast eröffnete Bürgermeister Jürgen Multner im Juli 2001 die erste Gemeinderatssitzung im neuen Rathaus. Bis dahin tagte das Gremium im kleinen Saal der Alemannenhalle, wo es im Winter mitunter recht fußkalt war. Multner war es in der gut besuchten Sitzung ein Bedürfnis, allen am Umbau Beteiligten Dank zu sagen.

Es ist Altbürgermeister Gerd Arzet und dem damaligen Gemeinderat zu verdanken, die den Weg für den Umzug geebnet hatten. Mit dem Bau einer neuen Grundschule wurde der Weg frei für die Umnutzung des alten Schulhauses. Allerdings waren die Meinungen darüber, ob das alte Schulgebäude aus dem Jahr 1907 zum Rathaus umgebaut werden sollte, geteilt. Sogar ein Abriss der alten Schule und ein Neubau an gleicher Stelle wurde ins Spiel gebracht. Doch da war das Landesdenkmalamt vor. Es teilte im Juni 1997 mit, dass ein Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes nicht in Frage komme. Der Gemeinderat beschloss daraufhin, ein Architekturbüro zu beauftragen, das die Bausubstanz prüfen und untersuchen sollte, ob der Raumbedarf mit dem Schulgebäude gedeckt werden kann.

Das Ergebnis ist bekannt. Ende 1999 wurde mit dem Umbau begonnen. Während der Umbauphase gab es einen Wechsel an der Rathausspitze. Bürgermeister Gerd Arzet, der sich nicht mehr der Wiederwahl stellte, wurde von Jürgen Multner abgelöst. Im Juni 2001 konnte die Gemeindeverwaltung mit dem neuen Bürgermeister an der Spitze das neue Rathaus beziehen. Multner hatte mit seiner Mannschaft das in Arzets Ägide begonnene Werk vollendet.

Leitmotiv während der Umbauphase war der pflegliche Umgang mit der historischen Bausubstanz. Dies geschah in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt. Für Barrierefreiheit sorgt ein Lift, der es Personen ermöglich, bis in den Sitzungssaal unterm Dach zu gelangen. Die offizielle Rathauseinweihung erfolgte im November 2001. Das alte Rathaus wurde durch einen Anbau erweitert und beherbergt heute einen Frischemarkt und einen Bäcker.

Vor zwanzig Jahren packten alle – inklusive Bürgermeister – mit an, als vom alten ins neue Rathaus umgezogen wurde. Akten schleppen statt Akten wälzen war für einen Tag das Motto. Umzugswagen bedurfte es dafür nicht, es ging quasi nur über den Hof. Mit dem Bezug des neuen Rathauses war auch Schluss mit den beengten Verhältnissen und den „Außenstellen“. In der alten Schule sind nicht nur Bau-, Finanz- und Hauptverwaltung unter einem Dach vereint, die Beschäftigten finden hier auch verbesserte Arbeitsbedingungen. Mit dem Umzug einher ging auch eine Umstrukturierung der Verwaltung. Herzstück des neuen Betriebskonzeptes ist das Bürgerbüro im Erdgeschoss als zentral gelegene Anlaufstelle.

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