Maulburg Stolzer Blick auf Ortsentwicklung

Markgräfler Tagblatt
Ein Dauer-Ärgernis in Maulburg sind die Verkehrskreisel am Maulburger Ortseingang. Die eigentlich geplanten Kunstwerke wurden von übergeordneter Stelle aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Foto: Christoph Schennen

Freie Wähler Maulburg: Größte Fraktion zieht Bilanz / Heidrun Seidensticker als Vorsitzende bestätigt

Einen weitgehend zufriedenen Blick auf die Entwicklung des Dorfes warfen die Freien Wähler – größte Fraktion im Maulburger Gemeinderat – bei ihrer Generalversammlung am Wochenende.

Von Christoph Schennen

Maulburg. In seinem Bericht aus dem Gemeinderat warf Christof Schwald einige Schlaglichter auf die wesentlichen Entscheidungen des Gremiums. Sehr stolz sind die Freien Wähler auf die Fortschritte beim Schulcampus – ein Projekt, das weitgehend abgeschlossen ist. Lediglich die Umbauten im alten Hauptschultrakt zögen sich wegen Materialmängeln in die Länge. Der Fachkompetenz der Gemeinderäte Kurt Greiner (Freier Wähler) und Stefanie Scarr (fraktionslos) sei es zu verdanken, dass die Grünplanung überarbeitet wurde.

Sehr positiv aufgenommen wurde laut Schwald die Erweiterung des Betreuungsportfolios durch den Aufbau eines Waldkindergartens, der nun noch um eine zweite Gruppe erweitert wird. Der zweite Hobbitwagen sei fertig, die Baugenehmigung fehle aber noch, so Schwald. Er hoffe, dass diese bald erteilt werde, da die Gefahr bestehe, dass der Wagen bei Winterwetter nicht zum geplanten Standort transportiert werden kann. Schwald plädierte dafür, den Wagen in der Nähe des Aufstellungsortes zwischenzuparken, um keine Verzögerung beim Beginn der zweiten Gruppe zu haben.

Erziehermangel etwas gemildert

Wie viele andere Gemeinden auch, suche Maulburg Erzieherinnen. Die Lage habe sich in jüngster Zeit wieder verbessert, so dass „wir mit leichten Einschränkungen den Betreuungsbedarf abdecken können“.

Zufrieden zeigte sich Schwald mit der Neugestaltung des Rathausplatzes. Fertig sei dieser aber erst, wenn der Gemeinderat entschieden habe, „wie der Munistall integriert werden kann.“ Ein wichtiges Thema sei auch das Seniorenwohnhaus in der Köchlinstraße, dessen Baubeginn Schwald aber erst in einem Jahr erwartet.

Auch der Radweg nach Adelhausen komme nicht von heute auf morgen. „In Kürze wird sich entscheiden, ob aufgrund der Eingriffe in die Natur ein Planfestellungsverfahren nötig wird.“

Schwald wünscht sich, dass Projekte schneller realisiert werden. „Ob Radweg oder Stromleitung – Genehmigungsverfahren dauern in Deutschland zu lang“, stellte der Freie Wähler fest.

Großen Wert legt die Gruppierung auch auf den Schutz des Klimas. „Mit dem Ausbau des Nahwärmenetzes und dem Bau der Photovoltaik-Anlage auf der Schule macht die Gemeinde wichtige Schritte zur Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes“, sagte Schwald.

Abschließend warf er einen Blick auf die Herausforderungen der Zukunft. Zu ihnen zählt die Schaffung von Wohnraum und die Weiterentwicklung des Gewerbegebietes West.

Lob gab es für die Arbeitsgruppen zur Dorfgestaltung, zum Spielplatzbau und zum Klima- und Artenschutz. „Sie haben sich bewährt“, so Schwald. Schließlich gehe es demnächst auch darum, das durch Corona unterbrochene soziale Miteinander wieder in Gang zu setzen.

Christof Schwald äußerte die Hoffnung auf ein baldiges Verschwinden des Coronavirus und auf eine Normalisierung der Lage, so dass – neben vielem anderen natürlich – der Bürgertreff zum Haushalt und der Neujahrsempfang im Januar wie gewohnt stattfinden können.

Bürgermeister Jürgen Multner schilderte die aktuellen Diskussionen des Kreistags. Der Bau des Zentralklinikums ist das wichtigste Bauvorhaben des Kreises seit langem. Weitere wichtige Projekte sind unter anderem die Kapazitätserweiterung der Regio S-Bahn, die Realisierung des Radschnellwegs, die Dezentralisierung des Markus-Pflüger-Heims, die Ausgliederung des Sozialdezernats des Landratsamtes in ein eigenes Gebäude und die Digitalisierung der Verwaltung.

„Ein Schandfleck für die Gemeinde“

Einmal mehr kam auf der Versammlung auch das Aufreger-Thema der beiden L139-Kreisel am Maulburger Ortseingang zur Sprache. Eine Teilnehmerin bezeichnete die Gestaltung der Kreisel als „Schandfleck“ für die Gemeinde. Auf beiden Kreiseln befindet sich ein mit Gras bewachsener Hügel. „Mir gefällt es auch nicht“, räumte Jürgen Multner unumwunden ein und erinnerte an die Vorgeschichte: So habe es zwei tolle Konzepte für eine künstlerische Gestaltung der Kreisel gegeben – „und wir hätten die Kunstwerke auch gesponsort bekommen.“ Das Regierungspräsidium (RP) allerdings habe die künstlerischen Ambitionen der Maulburger unter Verweis auf die Verkehrssicherheit vom Tisch gefegt. Überhaupt habe die Gemeinde keinen Anspruch auf die Gestaltung der Kreisel, weil diese dem Land gehörten, so die Ansage des RP.

Wahlen: Vorsitzende der Freien Wähler Maulburg bleibt Heidrun Seidensticker. Sie wurde in der Generalversammlung für zwei weitere Jahre einstimmig wiedergewählt. Werner Meier bleibt für zwei weitere Jahre Schriftführer. Einstimmig wiedergewählt wurde auch die Beisitzergruppe aus Björn Dreher, Ali Salih Özgün, Andrea Liebmann, Sabrina Zimmermann-Apfel, Karin Schwald und Tobias Turba.

Kassenbericht: Kassierer Erich Potschies vermeldete, dass es in der Kasse gut aussehe. Die Mitgliederzahl sei durch Todesfälle leicht gesunken. Angesichts der Bekanntheit der Freien Wähler aber hoffe man, die Zahl der Anhänger bald wieder zu steigern.

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