Aber Scheytt ist auch ein Meister der leiseren und besinnlicheren Töne, wie er mit seiner Version von „Georgia on my mind“ unterstrich. Gleichfalls überzeugend gerieten Scheytts Erinnerungen an seine Zeit als Kirchen-Organist. Seine Interpretation einer Sonnenaufgangs-Empfindung „Out of the dark“ ließ die Zuhörer nachempfinden, welch innige Empfindung Orgel- und Blues-Klänge miteinander aufscheinen lassen können.
Aber die am lautesten bejubelten Titel sind immer noch Scheytts Boogie-Titel, welche die Zuhörer buchstäblich von den Stühlen rissen. Der „Flowerstreet-Express“ oder der „Boogie-Woogie Stomp“ donnerte mit Urgewalt durch das Dorfstübli. Wobei nicht ganz eindeutig war, ob die unbändige Spielfreude von Thomas Schett auf das Publikum übersprang. Oder ob es die wilde Begeisterung des Publikums war, die den Künstler zu seinem virtuosen Spiel animierte. Lauter Szenenapplaus war jedenfalls ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Zuhörer im Dorfstübli mit ganzem Herzen bei der Sache waren.
Zum Ende seines Auftritts würdigte Thomas Scheytt die Leistung Annemarie Webers, die über 30 Jahre lang das Maulburger Dorfstübli als eine Institution in der Gemeinde in der Jugendarbeit und als Träger des kulturellen Lebens etabliert hatte. Die Gäste dankten mit einem gewaltigen Applaus.
Dann animierte Scheytt seine Zuhörer, mit ihm zusammen zu singen. „Es muss nicht wirklich korrekt sein“, so der Künstler, „aber es muss richtig laut sein.“ Und zum Abschluss eines Konzerts, das man nicht so bald vergessen wird, sang das ganze Dorfstübli mit Inbrunst gemeinsam den Gospel „Put your hand in the hand“.