Maulburg TuS-Notruf: „Rettet den Verein“

Markgräfler Tagblatt
Aktivensprecher Daniel Bäuerle, Abteilungsleiter Fußball Waldemar Jort, Präsident Bruno Sahner, Vorsitzender Hansjürgen Scheer, Arno Renk und Birgit Tews (von links) warben für die Zukunft des TuS Maulburg. Foto: Gudrun Gehr

Vereinsleben: TuS Maulburg fürchtet, dass niemand Verantwortung übernimmt /Sinkende Mitgliederzahl

Zu einer besonderen Mitgliederversammlung hatte kürzlich der Vorstand des TuS Maulburg eingeladen. Präsident Bruno Sahner und Vorsitzender Hansjürgen Scheer hatten einen dringenden Appell an die Mitglieder auf dem Herzen, und etwa 50 Personen folgten dem Aufruf zur Podiumsdiskussion in der Alemannenhalle.

Von Gudrun Gehr

Maulburg. Grund der Einladung war die am 3. Dezember stattfindende Generalversammlung mit turnusmäßigen Neuwahlen, bei der sich Vorsitzender Hansjürgen Scheer nach neun Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wahl stellt. Auch Schriftführerin Karin Oettle und Kassierer Georg Seitz werden nicht mehr zur Wahl antreten.

Präsident Bruno Sahner beschrieb die Situation so: „Wir haben uns hier als Motivationsgremium versammelt.“ Ziel des offenen runden Tisches sei es, die Mitglieder zur Übernahme von Vorstandsämtern anzuregen. Eine Verteilung der Arbeit und der Verantwortung auf mehrere Schultern sei erfolgversprechender für den Verein. Gesucht würden eine neue Zukunftsperspektive für den Verein und Menschen, die sich einbringen wollen.

Bruno Sahner berichtete in seiner Einführung, dass bereits vor rund acht Jahren ein Versuch unternommen worden war, den Vorstand breiter aufzustellen. Dies gelang aber nicht. Nun stellte er fest: „Wenige haben alles am Hals.“ Dies spiegle sich auch in sinkenden Mitgliederzahlen wider.

Mit 710 Personen ist der TuS immer noch der mitgliederstärkste Maulburger Verein, vor acht Jahren zählte der Verein jedoch noch 1100 Mitglieder. Vielfältige Gründe liegen für die Abwanderung vor, unter anderem der Zeitgeist, der viele Sporttreibende in Fitness-Studios führt. Auch hat derzeit die Kündigung eines Aktivmitglieds üblicherweise zur Folge, dass dieses - wie in früheren Zeiten - keine passive Mitgliedschaft mehr wahrnimmt.

Arno Renk, Abteilungsleiter der „Alten Herren“, stellte die Vereinsabteilungen vor: In der größten Gruppe befinden sich 260 Turner. Angeboten werden hier unter anderem Frauenfitness, Eltern-Kind-Turnen, Kinderturnen von drei bis sechs Jahren und eine Kindergruppe sechs Plus. In der Leichtathletik-Gruppe mit den „Jedermännern“ sind 60 Personen aktiv, darunter 30 Jugendliche. Beliebte Freizeitgruppen sind die „Stockenten“, Damen die mit Stöcken laufen, die TuS-Wandergruppe und die Ü-60-Männer.

In der florierenden Fußballgruppe sind derzeit 390 Mitglieder aktiv, darunter befinden sich 100 Jugendliche. Vielfach unbekannt ist, dass der Verein fünf eigene Schiedsrichter unterhält. Auch werden unter dem TuS-Schirm Fitnesskurse angeboten. Renk meinte: „Die ganzen Aktiven sind ein Indiz, dass der TuS im Dorf gebraucht wird.“

Jugendvorständin Birgit Tews ergänzte den Aufruf zur Erneuerung der Vereinsbasis: „Wir brauchen euch. Lasst uns das Projekt Pfahlbauten neu starten.“ Sie appellierte in der kritischen Situation: „Rettet den Verein.“

In der anschließenden Diskussion meldete sich eine Besucherin zu Wort und meinte: „Wir sollten den TuS vielleicht etwas kleiner denken und je einen Vorstand pro Abteilung einsetzen.“ Bruno Sahner bestätigte, dass laut Satzung insgesamt drei gleichberechtigte Vorstände möglich seien. Gegen den Vorschlag spräche, dass finanzielle Zuwendungen dem Gesamtverein zugute kämen und nicht den einzelnen Abteilungen. Insgesamt seien Finanzierungen auch besser durch einen großen Verein zu stemmen. Ein Gesamtverein würde öffentlich auch stärker wahrgenommen als eine einzelne Abteilung.

Ein weiterer Besucher regte die Suche nach einem „Zugpferd“ an, das Mitstreiter einbringt. Sahner meinte, dass eine neue Untergliederung schwierig sei und einen noch größeren Personalbedarf nach sich ziehen würde.

Arno Renk fasste zusammen: „Es muss eine Erneuerung geben, sonst stehen wir bei unserer Generalversammlung da und haben keine Vorstände mehr.“

Zum Teamprojekt „Pfahlbauten“, der Suche nach Personen für das neue Vereinsfundament, wird man sich wieder treffen.

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