Maulburg „Unangenehm, aber unabwendbar“

Markgräfler Tagblatt
Unweit der alten Wiesebrücke finden die Baurbeiten für die neue Brücke statt. Links die Spritzbetonwand. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Wiesebrücke: Sicherungsmaßnahme für 29 000 Euro notwendig / Gemeinderat nicht gefragt

„Unangenehm, aber unabwendbar.“ Mit diesen Worten kommentierte Bürgermeister Jürgen Multner die Sicherungsmaßnahme für 29 000 Euro, die im Zuge der Bauarbeiten für die neue Wiesebrücke nötig wurde.

Maulburg (jab). Bei den Aushubarbeiten am Südufer stellte sich heraus, dass das Fundament des alten Brückenwiderlagers nicht so weit nach unten reicht wie gedacht. Als stabile Begrenzung für die nochmals zwei Meter weiter in die Tiefe reichende Baugrube für das neue Widerlager direkt daneben taugte diese Wand daher nicht.

„Es wurde festgestellt, dass die Wand als Baugrubenbegrenzung nicht standsicher ist“, schreibt die Verwaltung dazu in ihrer Vorlage. Um die Böschung abzusichern, wurde die Natursteinwand daher mit einer „vernagelten Spritzbetonschale“ überzogen. Da die Maßnahme unausweichlich gewesen sei, und um Verzögerungen im Bauablauf zu vermeiden, habe die Verwaltung die Sicherungsmaßnahme bereits beauftragt, hieß es weiter.

Einzige Alternative wäre gewesen, die bisherige Brücke vorzeitig abzureißen. Das aber hätte allen bisherigen Diskussionen und Planungen entgegengestanden, machten Bürgermeister Jürgen Multner und Ingenieur Holger Sutter in der Sitzung deutlich.

Gemeinderat nicht gefragt

Bis die neue Wiesebrücke steht, sollte das alte Exemplar für die zahlreichen Spaziergänger in Richtung Wald ebenso offenstehen wie für den Forst und sonstige Anlieger. Das hatte der Gemeinderat bereits früh beschlossen.

Nicht zuletzt fußt die komplette Planung für den Brücken-Neubau darauf, dass die alte Brücke für den Transport von schwerem Baugerät und -material zur Verfügung steht, erklärte Sutter: „Hätten wir das alles über den Wald karren müssen, hätte das immense Mehrkosten bedeutet.“Multner und Sutter reagierten mit diesen Ausführungen auf eine Anmerkung von Christof Schwald (Freie Wähler). Der hatte sich erkundigt, ob es nicht möglich gewesen wäre, die Brücke ein paar Wochen zu sperren und dafür den doch ansehnlichen Betrag von bald 30 000 Euro zu sparen. „Ich hätte schon gerne diskutiert, ob es uns das wert ist“, kommentierte Schwald das Vorgehen der Verwaltung, die die Ausgaben ohne Rücksprache mit dem Gemeinderat gebilligt hatte. Während Schwald allerdings davon ausgegangen war, dass es nur noch etwa zwei Monate dauert, bis das neue Brückenexemplar steht, korrigierte Sutter diesen Zeithorizont auf Spätherbst.

Auf die arg verwirrende Beschilderung rund um die Brücke wies SPD-Fraktionssprecher Christian Leszkowski hin. „Die Schilder stehen so, dass man offiziell nicht über die Brücke darf“, hatte Leszkowski festgestellt. „Die Schilder stehen unglücklich“, räumte Ingenieur Sutter ein und sagte zu, sie anders zu platzieren, um das Missverständnis zu beseitigen. Zugleich zeigte er sich überrascht, wie stark die Brücke genutzt wird: „Hätten wir gewusst, dass da so viele Leute unterwegs sind, hätten wir vielleicht anders geplant.“

Brücke heute gesperrt

Tatsächlich habe es im Zusammentreffen von Fußgängern, Radfahrern und Baustellenbetrieb schon einige brenzlige Situation gegeben. Vor diesem Hintergrund behielt sich Sutter denn auch vor, die Brücke im ein oder anderen Fall doch für einige Stunden zu sperren. Beispielsweise am heutigen Mittwoch. Da wird auf der Nordseite (in Richtung Wald) ein Kran gestellt; die Brücke soll dann für zwei, drei Stunden geschlossen werden, kündigte Sutter an.

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