Maulburg - Einen entscheidenden Schritt voran ging es im Maulburger Gemeinderat am Montag in Sachen Neugestaltung des Rathausplatzes.
Gemeinderat: Neugestaltung des Rathausplatzes kommt einen entscheidenden Schritt voran.
Maulburg - Einen entscheidenden Schritt voran ging es im Maulburger Gemeinderat am Montag in Sachen Neugestaltung des Rathausplatzes.
Die Grundherausforderung bei der Gestaltung des Rathausplatzes hatte Bürgermeister Jürgen Multner eingangs der Diskussion nochmals formuliert: „Eine große Zahl von Funktionen auf kleiner Fläche: Da kommen wir an Kompromissen nicht vorbei.“
Parkplatz
Der Kompromiss legt die Priorität auf die Parkplatzfunktion: Zwischen Rathaus und „Hug“ sollen beidseits einer sechs Meter breiten Fahrgasse etwa zwei Dutzend Parkplätze angelegt werden. Die Zufahrt erfolgt künftig allein über die Hermann-Burte-Straße. Dadurch, dass der Parkplatz künftig bewirtschaftet werde, „vervielfacht sich das Parkplatzvolumen gegenüber dem jetzigen Zustand“, sagte Multner.
Aufenthaltsfläche
Hinterm Rathaus soll der Aufenthaltsbereich gestaltet werden. All zu viele feste Gestaltungselemente sollen nicht installiert oder gepflanzt werden, um diesem Bereich (wie überhaupt dem gesamtem Platz) seine Flexibilität zu bewahren.
Wochenmarkt
Dies ist vor allem mit Blick auf den Wochenmarkt wichtig, der derzeit in die Region hinter dem Rathaus verlagert ist – und dort auch künftig erst einmal bleiben soll. Darüber entspann sich erneut eine ausgiebige Diskussion. Mehrere Marktbeschicker appellierten, den Standort wieder Richtung Straße zu legen. Seit der Markt hinterm Rathaus „verschwunden“ sei, verzeichne man einen Umsatzrückgang von bis zu 25 Prozent.
Der Bürgermeister
Bürgermeister Multner verteidigte die Linie, die Platzgestaltung nicht in erster Linie am Wochenmarkt auszurichten. Schließlich diene das Areal sechseinhalb Tage in der Woche eben nicht als Markt. Er appellierte, den Plänen eine Chance geben: Im Zuge der Neugestaltung entwickle das Areal eine ganz eigene Anziehungskraft, von der auch ein Markt in den hinteren Regionen profitieren könne. Sollte sich nach einer Probephase zeigen, dass es nicht funktioniert, könne man erneut in die Diskussion gehen.
Die Gemeinderäte
Gemeinderäte aus verschiedenen Fraktionen machten die Rechnung umgekehrt auf: Für den halben Tag, an dem Markt sei, könne man doch ein wenig Flexibilität zeigen – die Parkplätze also zumindest teilweise zur Verfügung stellen und nötigenfalls auch die Zufahrt über den Lettenweg für ein paar Stunden freigeben. In Schopfheim werde der Marktplatz an Markttagen ganz für Autos gesperrt, merkte Bruno Sahner (SPD) an.
Platzgestaltung
Neben dem Rathausplatz sind auch die Bereiche vor dem Rathaus und der Bäckerei (Ecke Wiechser Straße), das „Gässle“ hinterm dem Rathaus und die Gehwege/Bushaltestellen beidseits der Straße Teil der Neugestaltung. Die Optik aus einem Guss soll über eine einheitliche Pflasterung in einem beige-gelben Farbton geschaffen werden. Bei den Details der Planung wurde auch der Inklusionsbeauftragte Jürgen Dittler zu Rate gezogen. Ergebnis: eine neue, barrierefreie Wegführung der Rampe vom „Gässle“ auf den Platz, ein erhöhtes Bord an der Bushaltestelle, das Gehbehinderten den Einstieg erleichtert, und ein Leitsystem für Gehbehinderte am Zebrastreifen.
Kosten
Als Kosten für die bauliche Neugestaltung veranschlagte Planer Hofmann 740 000 Euro für den Rathausplatz selbst, 183 000 für den zweiten Bauabschnitt Lettenweg und 107 000 für den Bereich Wiechser Straße. Je nach Ausstattung kommen weitere 125 000 Euro für die Möblierung dazu.
Die Abstimmung
Das Gremium billigte die Ausführungsplanung bei zwei Gegenstimmen, so dass erste Arbeiten nun ausgeschrieben werden können. Zuvor hatte das Gremium sich zwei Stunden lang die Köpfe heiß geredet – nur ein Klacks freilich im Vergleich zu den Jahr(zehnt)en, die die Umgestaltung des Rathausplatzes auf der Dorfagenda nun schon gärt.