Maulburg Von Irland inspiriert

(lu)
Die international besetzte Band „Jonas Sisters“ gab ihr Debut im Maulburger Dorfstübli. Foto: Gerd Lustig

„Jonas Sisters“ spielen im Maulburger Dorfstübli.

Maulburg - Er ist ein Musiker durch und durch, wie man so schön sagt. Keine Frage: Jonas Hoenig aus Herbolzheim lebt seine Musik und sein Instrument, den Kontrabass.

Aber auch seine drei Mitstreiter, die er in der Band namens „Jonas Sisters“ seit etwa eineinhalb Jahren vereint hat, haben es allesamt drauf. Kein Wunder: Dave Hasler (Gitarre, Schweiz), Sonja Ott (Trompete, Schweiz) und Dani Schuchter (Schlagzeug, Liechtenstein) haben wie Hoenig in Luzern Musik studiert und beherrschen ihr Fach. Daraus ist dann das Bandprojekt „Jonas Sisters“ entstanden.

Irgendetwas mit Jazz machen, allerdings keine Standards, das spukt weiterhin im Kopf des Bandleaders umher. Allerdings kommen für ihn nur eigene Stücke in Frage. Er selbst nennt die Musik „Popping & Crunching Jazz“.

Vom ersten Ton an breitete sich ein wohlfühliger, geschmeidiger Klangteppich aus, der dank großer Virtuosität und Musikgefühl der vier Protagonisten prächtig ankommt. Da geriet auch flugs Tobias Hohenstatter als Programmgestalter im Maulburger Dorfstübli ins Schwärmen. Schade befanden er und sein Team, dass nur so wenige Besucher gekommen waren. Und so wurde aus dem in der urigen Location üblichen Hautnah-Konzert diesmal ein ganz intimes Konzert. Die Besucher waren sozusagen mittendrin statt nur dabei.

Und es war eine spezielle und spannende Jazzkost, die die Formation bei ihrer Dorfstübli-Premiere bot. Mit dem Kontrabass quasi als Kraftzentrum entspann sich schnell ein wunderbarer Musikteppich der unterschiedlichen Klänge. Einfühlsam erklang die Trompete ein ums andre Mal, mitunter fast flötenartig, dann ließ Dave Hasler seine Gitarrensaite flink und behänd ein wenig glühen und entlockte dem Instrument ganz wunderbare Melodien. Dahinter zauberte Schlagwerker Dani Schuchter die gefälligen Rhythmuseinheiten nur so aus dem Ärmel. Und der starke Bass von Jonas Hoenig wechselte von gefühlvoll bis treibend.

Inspiriert in seiner speziellen Art des Jazz hat den Kopf der Band sein Aufenthalt in Irland. „Diese grüne Insel ist für mich und meine Musik sehr wichtig“, ließ der 29-Jährige wissen.

Irische Landschaften sowie englische Literatur als Inspirationsquellen werden so dem Zuhörer auf musikalische Art nähergebracht. Hoenig hat Stücke geschaffen, die rhythmisch oft anspruchsvoll sind, nie den Bezug zu Rock und Funk verlieren und seinen Mitspielern viel Raum zur eigenen Entfaltung lassen.

So lebte der Abend von der musikalischen Individualität der jungen modernen Musiker.

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