Maulburger Mantel Hände repräsentieren die Gemeinschaft

Jutta Wenz
Astrid J. Eichin (links) und Annemarie Weber vor dem Maulburger Mantel. Foto: Jutta Wenz

Bei der Eröffnung der Ausstellung „Unter die Haut“ wurde erstmals auch der „Maulburger Mantel“ präsentiert. An ihm haben viele Maulburger unter dem Motto „Hand in Hand“ mitgearbeitet.

Annemarie Weber vom Geschichts- und Kulturverein konnte bei der Vernissage viele Gäste von auswärts sowie Mitglieder von Vereinen begrüßen. Für Musik sorgte dabei die Jagdbläsergruppe Lörrach unter Leitung von Bernd Wassmer.

Die Ausstellung zeigt Werke der Künstlerin Astrid J. Eichin und als Herzstück den farbenfrohen „Maulburger Mantel“. Dieser setzt sich aus Arbeiten von vielen Mitwirkenden von jung bis alt zusammen, die die Umrisse ihrer Hände auf Papier brachten und diese mit verschiedenen Materialien kreativ weiter bearbeiteten. Allein 192 Hände seien abgegeben worden, berichtete die Künstlerin. Sie war überrascht von der hohen Beteiligung.

Viele wirken mit

Die Hände sollen die Dorf-Gemeinschaft repräsentieren. Mitgewirkt haben die Spielgruppe vom Dorfstübli, eine Grundschulklasse der Wiesentalschule, die Konfirmandengruppe, der Kirchenchor, zwei AWO-Gruppen, der Frauen-Gesprächskreis, der Männerchor und die Feuerwehr sowie Vertreter der politischen Gemeinde.

Der Mantel erzähle so manche Geschichte des Zusammenlebens in einer Gemeinschaft. Nicht alle jedoch konnten auf die Vorderseite, manche bilden auch den Hintergrund, sagte die Künstlerin.

Individuelle Wünsche

Auf die Idee, die Menschen, die im Ort leben, in die Ausstellung einzubinden, weist bereits das Mantel-Objekt „Frischer Wind“ auf der Wiese zwischen evangelischem Gemeindehaus und Kirche hin. An diesem netzförmigen Mantel-Gebilde haben bereits etliche Teilnehmer bunte Bänder eingeflochten und damit individuelle Wünsche auf den Weg geschickt. Ein Brauch, der in bestimmten Kulturen gepflegt wird, indem Bänder an Bäumen befestigt werden.

Eichin wuchs in Maulburg auf, lebt in Lörrach und verbindet noch viele persönliche Erinnerungen mit dem Ort und der Kirche. Der Geschichts- und Kulturverein habe ihr die Tür zur Ausstellung geöffnet.

Hummer als Inspiration

In einem Zwiegespräch im Kirchenvorraum erfuhren die Zuhörer, wie es zu den Mänteln in ihrer Kunst kam. Die Inspiration zu ihren „Hüllen, Häuten und Mänteln“ fand Eichin vor vielen Jahren in Nordamerika auf der Insel Maine. Dort erfuhr sie von einem Fischer, dass Hummer ihre Schutzhüllen ablegen müssen, um weiter wachsen zu können. Nach der Wachstumsphase bilde sich bei diesen Schalentieren eine neue schützende Hülle. Diese Geschichte aus der Biologie habe sie in ihrer breiten Symbolik tief berührt, sagte die Künstlerin auf die Fragen von Annemarie Weber.

Nicht zuletzt wies Weber auf die Begleitveranstaltungen mit weiteren Geschichten und vielen Inhalten hin. Die erste Lesung „Im Garten der leichten Leute“ mit Klaus Nasilowski beginnt am heutigen Dienstag um 19 Uhr.

Es folgen eine Märchenerzählung und musikalische Veranstaltungen.

Zu sehen ist die Ausstellung dienstags von 17 bis 20 Uhr sowie freitags, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr. Finissage ist am Sonntag, 28. Mai, ab 11 Uhr.

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