Affäre um Boni und Zulagen
Die Geschäftsleitung um Schlesinger geriet in der Affäre zunehmend in die Kritik - unter anderem wegen Boni, die an Führungskräfte ausgezahlt und nicht offengelegt worden waren. Jüngst hatte der RBB bekanntgemacht, dass Direktoren zudem eine Zulage rund um den ARD-Vorsitz, den der Sender seit 1. Januar 2022 bis zum Sommer innehatte, bekommen haben.
Unterdessen wurde durch einen Bericht von RBB- und NDR-Journalisten bekannt, dass der ARD-Sender Zahlungen für eine Beratertätigkeit des Ex-Chefredakteurs Christoph Singelnstein gestoppt habe. Auf dpa-Anfrage äußerte sich Singelnstein nicht zu dem Artikel. Ein Sprecher des öffentlich-rechtlichen RBB teilte auf Nachfrage mit, man habe die Zahlungen nach einem Hinweis des Rechnungshofes gestoppt, dazu das Gespräch mit Singelnstein gesucht, der dann einen Verzicht angeboten habe.
In der RBB-Krise geriet mehrmals die Praxis der Vergabe von diversen Berateraufträgen in die Kritik, zuletzt erneut in dieser Woche. Der brandenburgische SPD-Fraktionschef Daniel Keller mahnte am Freitag mehr Transparenz an. "Ich fordere den RBB und alle öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auf, sämtliche Beraterverträge offenzulegen." Er wolle sich für eine Veröffentlichungspflicht einsetzen. Der Hauptausschuss im Landtag, dessen Vorsitzender Keller ist, werde in der nächsten Sitzung eine entsprechende Initiative diskutieren.