"Rupert Murdoch hat immer gesagt, dass er niemals in den Ruhestand gehen würde", kommentierte der frühere CNN-Moderator Brian Stelter, der gerade an einem Buch über Fox News arbeitet. "Heute ist er den Schritt gegangen, der seinem Ruhestand am nächsten kommen wird."
Die Moderatorin Kara Swisher, die für mehrere Medien der Konkurrenz arbeitet, wagte eine "Vorhersage": "Das wird eine kurze Regentschaft für den Kronprinzen."
Werdegang von Murdoch
Der 1931 geborene Murdoch fing mit dem Aufbau seines globalen Medien-Imperiums bereits im Alter von 22 Jahren an, mit einer Zeitung in seinem Heimatland Australien. Dann ging es in den Jahrzehnten immer weiter, er baute sein Portfolio aus. Mit Boulevardblättern setzte er kompromisslos auf Sensationsjournalismus, mit Sendern wie Fox News später auf rechte politische Meinungsmache, die auch als Wegbereiter etwa für Donald Trump gesehen wird.
Bereits in den 1970er Jahren hatte Murdoch sein Medienimperium auf die USA erweitert. Zum Portfolio gehören mittlerweile neben der Fox-Sendergruppe unter anderem auch die Zeitungen "New York Post", das Boulevardblatt "The Sun" in Großbritannien und die US-Finanzzeitung "Wall Street Journal".
Murdochs enge Beziehungen zur Macht und sein Geschick, die politische Elite für seine Interessen einzuspannen, sind legendär. "Republikaner dachten ursprünglich, dass Fox für uns arbeite. Nun stellen wir fest, dass wir für Fox arbeiten", sagte der Redenschreiber des früheren US-Präsidenten George W. Bush, David Frum, einmal in einem TV-Interview.
Auch privat sorgte Murdoch immer wieder für Schlagzeilen. Viermal war der Medienunternehmer verheiratet, zuletzt von 2016 bis 2022 mit der Schauspielerin Jerry Hall. Aus den Ehen stammen sechs Kinder. Im März hatte er eine weitere Verlobung angekündigt, diesmal mit der 66-jährigen Ann Lesley Smith. Medienberichten zufolge wurde die Verlobung jedoch nur rund zwei Wochen später schon wieder aufgelöst.