Europäischer Gerichtshof definiert sichere Herkunftsländer
Die rechte Regierung in Rom legte daraufhin per Dekret eine neue Liste mit 19 vermeintlich sichereren Herkunftsländern fest - darunter wieder Ägypten und Bangladesch. Der Europäische Gerichtshof hatte allerdings Anfang Oktober entschieden, dass ein Staat nur dann als sicheres Herkunftsland eingestuft werden darf, wenn dort überall keine Verfolgung droht. Darauf berufen sich auch die italienischen Gerichte.
Daraus hat sich inzwischen ein heftiger Streit zwischen Regierung und Justiz entwickelt. Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini schmähte die Richter bereits nach der ersten Niederlage als "Kommunisten". Zur abermaligen Niederlage sagte der rechte Politiker nun: "Das ist ein weiteres politisches Urteil - nicht gegen die Regierung, sondern gegen die Italiener und ihre Sicherheit." Die Regierung will den Fall nun vors oberste italienische Gericht bringen. Andere Gerichte haben aber auch schon den EuGH angerufen.
Rechnungshof prüft Kosten
Italien gehört seit vielen Jahren zu den Ländern, die von der Fluchtbewegung übers Mittelmeer besonders betroffen sind. Trotz eines deutlichen Rückgangs landeten auch dieses Jahr bislang wieder mehr als 50.000 Menschen nach teilweise lebensgefährlichen Überfahrten an der italienischen Küste. Immer wieder gibt es auch Tote.