Depardieu selbst bestreitet sämtliche Vorwürfe. In einem in der Zeitung "Le Figaro" Anfang Oktober 2023 veröffentlichten Brief bezeichnet er sich als Opfer einer "medialen Lynchjustiz". Er sei sein ganzes Leben lang provokativ, anmaßend und manchmal unhöflich gewesen. Ein Vergewaltiger sei er jedoch nicht. Niemals habe er eine Frau missbraucht.
Proteste vor Prozessbeginn
Zum Prozessauftakt versammelten sich Frauenrechtlerinnen vor dem Gerichtsgebäude. Auf ihren Spruchbändern war zu lesen: "Wir glauben den Opfern" und "Alle Vergewaltigungen vor Gericht, alle Prozesse ins Rampenlicht."
Seit Jahren melden sich immer mehr Frauen zu Wort, die Depardieu sexuelle Übergriffe vorwerfen. Nur noch wenige Personen stehen seitdem zu der einst gefeierten Größe der französischen Kultur. Zu ihnen gehören Schauspielerin Ardant, seine Ex-Lebensgefährtin Carole Bouquet und Magda Vavrusova. Die Schauspielerin und Produzentin ist seit 2017 seine Partnerin.
Möglicherweise muss Depardieu auch in einem weiteren Fall vor Gericht. 2018 hatte ihn die Schauspielerin Charlotte Arnould wegen mutmaßlicher Vergewaltigung verklagt. Auch diesen Vorwurf weist er von sich.
Der preisgekrönte Schauspieler hat in mehr als 200 Filmen gespielt, viele sind zu Klassikern des Kinos geworden, wie "Cyrano von Bergerac", "Asterix und Obelix" und "Die letzte Metro".