Für seine neue Aufgabe sei er "bereit", sagte Guillaume. Der Zeitpunkt sei ideal gewählt. "Mit 42 Jahren ist man noch jung und hat viele neue Ideen, die man umsetzen möchte", sagte er im Interview. Aber natürlich komme "in einer Monarchie mit einer neuen Generation keine Revolution". Es gebe aber "Spielraum für Modernisierung".
Guillaume hat Politikwissenschaft in Großbritannien und Frankreich studiert und zuvor eine Offiziersausbildung an der britischen Militärakademie Sandhurst absolviert. Seit Oktober 2012 ist der Erbgroßherzog mit Prinzessin Stéphanie verheiratet, die aus einer belgischen Adelsfamilie stammt. Die beiden haben zwei Söhne.
Einziges Großherzogtum der Welt
Guillaume sagte, er lege großen Wert auf das Familienleben und wolle als Vater präsent sein. So werde er seinen Sohn auch weiter jeden Morgen zur Schule fahren - und beide Kinder abends ins Bett bringen, sagte er. Um Beruf und Privates besser zu trennen, werde auf dem Gelände von Schloss Berg ein neues Familienhaus gebaut.
Großherzog Henri sagte, die künftige Zeit sei ein Übergang. Er und Großherzogin Maria Teresa freuten sich aber schon auf den neuen Abschnitt in ihrem Leben. "Ich mag das Wort Ruhestand nicht wirklich, es ist aber genau das", sagte er. Nun freue er sich erst mal darauf, "ein bisschen kürzerzutreten".
Luxemburg ist das einzige noch heute bestehende Großherzogtum der Welt und zählt rund 670.000 Einwohner. Großherzog ist ein Titel für Monarchen im Rang zwischen König und Herzog. Er nimmt repräsentative Aufgaben wahr. Zudem verkündet er Gesetze. 2023 hat der großherzogliche Hof knapp 19 Millionen Euro ausgegeben.