MTB-Einweihung SchönauEin Gebäude mit großer Strahlkraft
Verena Wehrle 14.07.2024 - 17:44 Uhr
Feierlich und mit vielen politischen Amtsträgern wurde das MTB-Gebäude in Schönau eingeweiht. Hier ist die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwarzwald untergebracht. Regierungspräsident Carsten Gabbert war voll des Lobes für das Großprojekt.
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Viele Interessierte kamen zur Eröffnung des MTB-Gebäudes. MTB steht für Mehrzweck, Tourismus und Biosphäre. Denn in dem Gebäude sind die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwarzwald, die Tourist-Information der Schwarzwaldregion Belchen und ein Mehrzweckraum untergebracht. Eine lange Liste an politischer Amtsträger wie den neuen Regierungspräsidenten Carsten Gabbert und Landrätin Marion Dammann begrüßte Bürgermeister Peter Schelshorn.
Er dankte gleichzeitig für die Zuschüsse: Bei Gesamtkosten von 5,5 Millionen Euro erhielt die Stadt aus den Förderprojekten Stadtsanierung, Tourismus-Infrastruktur und dem Ausgleichstock 890 000 Euro Zuschüsse. Corona und die Energiekrise hätten die Kosten des Baus nach oben steigen lassen, so Schelshorn. Aber jetzt könne er sagen: „Das Projekt macht mich unheimlich stolz.“
Viel erreicht in Biosphäre
Regierungspräsident Carsten Gabbert, der sich bei seinem Antrittsbesuch ins goldene Buch der Stadt eintrug, betonte die Wichtigkeit der Großschutzgebiete. Im Biosphärengebiet ginge es darum, das zu bewahren, was die Menschen geschaffen hätten.
Das Biosphärengebiet Schwarzwald habe viele Mütter und Väter. Der Anfang war 2016 mit der Unterzeichnung der Verordnung zur Gründung gemacht, 2017 folgte die Anerkennung durch die Unesco, bei der Bernhard Seger, der ehemalige Bürgermeister und Gründungsvater des Gebiets, in Paris war. Das Gebiet umfasse 63 000 Hektar mit 28 Gemeinden in drei Landkreisen. Seit 2017 habe man 2,5 Millionen Euro für 135 Förderprojekte akquiriert. Mit der Gebietskulisse habe man neue Aspekte in die Region geholt. Gabbert nannte als Beispiele die Riesenraupen am Belchen, die Wasserknappheit und das landkreisübergreifende Klima- und Mobilitätskonzept. Im Gebiet gebe es 28 Partnerbetrieb aus unterschiedlichen Bereichen. Gabbert freute sich, dass das Gebäude gemeinsam genutzt werde. „Das passt zur Nachhaltigkeit, für die die Biosphäre steht.“ Das neue Gebäude sei ein „schöner Ort der Begegnung.“
Ein Leuchtturmprojekt
Frank Winterhalter vom ausführenden Architekturbüro Böwer, Eith, Murken aus Freiburg erläuterte die Gedankengänge der Architekten. Man habe an die Stadt gedacht und einen weiteren Treffpunkt geschaffen. Er erläuterte die auffallende Gebäudeform, das Bauen mit Holz und die Schindelfassade. Es hebe sich von anderen Gebäuden ab, aber eben nicht zu sehr. „Das Bild spiegelt die Mentalität der Schwarzwälder wider“, so der Architekt. Da beim Bau die Regionalität im Vordergrund stand, spielte der Baustoff Holz eine wichtige Rolle. Das Gebäude sei ein Leuchtturmprojekt in der Region. Winterhalter sagte: „Die Schindelfassade ist eine Metapher für das Bauen – jeder trägt dazu bei, dass am Ende so ein Bauwerk entstehen kann – wie jede Schindel“. Und weiter: „Jeder hat Herzblut und Leidenschaft reingesteckt.“ Symbolisch übergab er mit Bauleiter Helge Reinelt einen gebackenen Schlüssel an Bürgermeister Schleshorn.
Ein Segen für alle
Die evangelische Pfarrerin Christine Würzberg und der katholische Pfarrer Helmut Löffler weihten dann das Gebäude. MTB stehe auch für die Erhaltung der Schöpfung, so Würzberg. Löffler sprach den Segen: „Mach dieses Haus zu einer Stätte, an der Menschen sich begegnen und die Feriengäste gute Beratung erleben.“ Er sprach den Segen für alle, die sie hier aufhalten und besprengte das Gebäude mit Weihwasser als alle eine Strophe aus „Großer Gott wir loben dich“ sangen.
Dann war es soweit: Die Vertreter aus Regierungspräsidium, die Landrätin, der Bürgermeister und die Architekten durchschnitten das Band vor dem MTB-Gebäude. Mit den Gästen stieß man auf das gelungene Bauwerk an und es gab Rundgänge. Im Erdgeschoss begrüßten die Mitarbeiter der Tourist-Information die Gäste. Sie sind am vergangenen Dienstag in ihre neuen Räumlichkeiten eingezogen. „Wir müssen uns erst noch dran gewöhnen“, sagt Sabine Krumm. Mehr Platz für die Gäste gebe es hier.
Die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets ist im Ober- und Dachgeschoss untergebracht und umfasst neben Büro- und Lagerräumen auch zwei Sitzungsräume. Die Besucher staunten nicht schlecht über das viele Holz, das hier verarbeitet wurde und die besonderen Belüftungsfenster. Für Nachhaltigkeit sorgt auch die PV-Anlage mit 87 Modulen.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte eine Klarinetten-Abordnung der Stadtmusik Schönau. Für alle Gäste gab es gratis Eis vom Ruhbauernhof Kirchzarten.