„Die zahlreich anwesenden Vertreter verschiedener DB-Firmen konnten die mitgebrachten Fragen digital gestützt geduldig, ausführlich und kompetent beantworten und nahmen die erarbeiteten Vorschläge wohlwollend und detailgenau auf“, schreibt die Agus.
Neue Gleisvariante
Neben dem „Souterrain“-Empfangsbereich der Agus sei bei der Planungswerkstatt mit der Schaffung eines neuen „Hausbahnsteigs“ auf der Westseite der Gleisanlagen auch noch eine neue Gleisvariante ins Spiel gebracht worden: Diese böte mit dem direktem Zugang zu Gleis 5/Neuenburg und wesentlich besserem Wetterschutz im Schatten der westlichen Schallschutzwand etwa für aus Neuenburg zum Industriegebiet Müllheim Pendelnde eine komfortable Lösung, heißt es.
Diese Variante brächte auch mehr Platz auf dem dann gemeinsamen Bahnsteig 1/2 für das Gleis 1, verbunden mit dem Wegfall eines kompletten Bahnsteigs mit dafür nötigen dauerhaften Unterhalt und dem Bau von Aufzug, Treppe und Rampe.
Zuwächse nicht bedacht
Überraschend in diesem Zusammenhang sei, dass die zukünftige neu gebaute zentrale Unterführung kaum breiter werden soll als die heutige, trotz der anvisierten und erwarteten massiven Fahrgastzuwächse, schreibt die Agus weiter. Es sei „überraschend, ernüchternd bis erschreckend“ auch die Erkenntnis, dass eine Entzerrung des Fahrgastbetriebs und ein zweiter Fluchtweg mittels zusätzlicher Unterführung mit zweiten Zugängen zu den Bahnsteigen im Norden (wie sie heute noch existieren) oder Süden derzeit nicht vorgesehen seien.
„Inakzeptable, anmaßende Zumutung“ ist laut Agus auch, bei Ausfall des auf der Ostseite geplanten einzigen Aufzugs auf Barrierefreiheit Angewiesene zum Ausweichen auf die Westseite zu verweisen.
Kritik an Info-Politik
Als „sehr überraschend“ empfinde die Agus auch die erstmalige öffentliche Präsentation der ehrgeizigen städtebaulichen Ambitionen Müllheims am Bahnhof mittels von Bau- und Planungsdezernat ausgehängten großformatigen Ausdrucken. „Erstaunlich, ja bestürzend bis sehr ärgerlich, dass die interessierte Öffentlichkeit erst hier in größerem Umfang davon erfahren und daran teilhaben durfte“, übt die Agus Kritik an der Informationspolitik von Stadt und DB.
Zur Finanzierung schreibt die Agus, dass es gelte, Zuschüsse von dritter Seite zu generieren, habe der Eisenbahn-Knoten Müllheim doch mit seinem Ast nach Frankreich auch europäische Bedeutung.