Müllheim Auch ein Vorbild für andere Schulen

Weiler Zeitung
Die Streitschlichter sorgten unter anderem mit einem alten und neuen Streitschlichter-Lied für die musikalische Umrahmung der kleinen Feierstunde zum 20. Geburtstag. Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Prävention: Seit 20 Jahren gibt es an der Alemannen-Realschule Streitschlichter / Feierstunde

An der Alemannen-Realschule in Müllheim wurde ein runder Geburtstag gefeiert. Seit 20 Jahren sind dort erfolgreich Streitschlichter am Werk.

Von Alexander Anlicker

Müllheim. „Ein etwas anderer Umgang mit Konflikten war vor 20 Jahren wichtig, und ist es immer noch“, unterstrich Schulleiter Andreas Saier bei der Begrüßung.

20 Jahre seien in der Bildungspolitik eine unheimlich lange Zeit, sagte er und erinnerte daran, dass es zwischenzeitlich den dritten Lehrplan und den siebten Kultusminister gebe und die Schule in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von pädagogischen Richtungen mitgemacht habe.

Die Streitschlichter seien ein Präventionsprojekt, bei dem die Alemannen-Realschule auch Vorbild für andere Schulen sei, betonte Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich und sagte, das „Prävention in unserer Stadt ein hohes Gut“ sei. Streit sei per se nichts Schlechtes, es sei ein Auseinandersetzen mit einem Thema oder einer Person. Wichtig sei es in einem Streit, sein Gegenüber und seine Haltung zu respektieren. „Wenn man streiten kann, dann hilft das im Leben“, hob die Bürgermeisterin die Kompetenzen hervor, welche mittlerweile mehr als 200 Streitschlichter an der Schule erworben haben.

Herzliche Glückwünsche überbrachte die frühere Schulleiterin, Mitbegründerin und jetzige Regierungsschuldirektorin im Regierungspräsidium, Ingrid Fritz-Wölpert. Sie lobte den langen Atem der Kollegen, die den Gedanken über 20 Jahre hinausgetragen haben.

Sie erinnerte an die Anfänge vor 20 Jahren, als im Schuljahr 1996/97 die Schule nahezu 1000 Schüler zählte und die Teilung mit der Nachbarschule in Neuenburg bevorstand. Ein Jahr später hatte sich die Schule verkleinert, und das wollte man ausnutzen, um etwas neues zu wagen.

„Der Umgang untereinander wurde rauer, aber dem wollten wir etwas entgegensetzen“, sagte Fritz-Wölpert. „Wir wollten Konflikte anders lösen als durch Strafe, und ein bisschen Verantwortung an die Schüler zurückgeben“. Sie hob insbesondere Horst Buschmann hervor, der früh Verantwortung übernommen habe und die Streitschlichter mit unermüdlichem Einsatz vorangetrieben Habe.

Buschmann erklärte in einem Interview mit Lehrerkollegin Cathrin Spranger, was das Besondere an den Streitschlichtern der Schule ist. „Es ist die Ausbildung: Keine andere Schule hat drei Wochen Ausbildung für die Streitschlichter“, sagte er und ergänzte, dass man auch früh angefangen habe, die Schüler bei der Auswahl der Streitschlichter mit einzubinden. „Es wird demokratisch um jeden Einzelnen gerungen“.

Gaby Kaltenbach vom Förderverein der Schule bedankte sich für die tolle Arbeit der Streitschlichter und übergab im Namen des Fördervereins den Grundstein für einen „Streitschlichter-Grill“.

Moderiert wurde die Feierstunde an der von den Schülerinnen Celine Hauert und Antonia Muschke.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading