Müllheim Bahn erteilt Ostrampe und zweitem Aufzug eine Absage

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Rheintalbahn: Nachträgliche Änderungen könnte Bauzeit um bis zu drei Jahre verzöger n/ Konventionalstrafen wären die Folge

Müllheim (anl). Ein Sachstandsbericht der Bahn zum aktuellen Bauablauf auf der Baustelle sowie zur Parksituation stand auf der Agenda des Müllheimer Gemeinderats. Die Bahnvertreter wiesen die in der vorangegangenen Ratssitzung vom Gemeinderat beschlossene Forderung nach der Ostrampe zurück. Mit dem Aufzug auf der Ostseite sowie den Rampen auf der Westseite sowie zum Mittelbahnsteig werde die gesetzlich geforderte Barrierefreiheit sichergestellt, was darüber hinaus gehe, werde vom Bund als Auftraggeber nicht finanziert.

Das dritte und vierte Gleis sowie der Bahnhof Müllheim sollen Dezember 2025 fertig sein, betonten sowohl Susanne Müller, Arbeitsgebietsleiterin Planfeststellungsabschnitt 9.0/9.1 Müllheim–Eimeldingen, als auch Kommunikationschef Christoph Klenert von der Deutschen Bahn. Jetzt noch eine barrierefreie Rampe zur Fußgängerunterführung auf der Ostseite hinzuzufügen, würde das Projekt nicht nur um Monate sondern um zwei bis drei Jahre zurückwerfen, erklärte Müller. Klenert verwies auf die dann fällig werdenden Konventionalstrafen an die Baufirmen.

„Wir bauen in Sperrpausen nachts und am Wochenende, diese planen wir drei Jahre im Voraus“, betonte Müller. Selbst wenn die Stadt das Geld für die Rampe auf den Tisch lege, sei eine Umplanung zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr machbar, antwortete Klenert auf die Frage von Stadtrat Martin Richter (ALM/Grüne), was denn noch möglich sei. Klenert schloss den Bau einer Rampe durch die Bahn dabei kategorisch aus. Allerdings werde die Personenunterführung so gebaut, dass die Stadt nachträglich eine Rampe auf eigene Kosten einbauen könnte.

Was für die Rampe gilt, gelte auch für den Bau eines zweiten Aufzugs, erklärte Klenert, nachdem CDU-Sprecher Jürgen Nafz einen zweiten Aufzug vorgeschlagen hat, um die Kapazität zu erhöhen und Redundanz für den Ausfall des Aufzugs zu schaffen. Die Aufträge seien schon vergeben und die Baufirma zudem mit der Ausführungsplanung beauftragt.

Baufortschritt

Die Bauphase B sei in vollem Gange, berichtete Susanne Müller. Der Bahnsteig ist ist nur durch die nördliche Geh- und Radwegunterführung erreichbar. Die bestehende Personenunterführung auf der Südseite des Bahnhofs wird abgebrochen, die Baugrube für die neue Unterführung ist ausgehoben. Und die Gleise sind auf eine Hilfsbrücke verlegt. Die Unterführung wird in der Baugrube gebaut und später unter die Gleise geschoben.

Abriss Ende Juli

Die Tage des Bahnhofsgebäudes sind gezählt: Stellwerk und Bahnhofsgebäude werden Ende Juli abgerissen, um Platz für die neuen Schnellbahngleise zu schaffen. Bis dahin wird beim ehemaligen Hotel Bauer ein provisorischer Ersatz in Modulbauweise hergestellt. Dieses umfasst neben Warteraum, Fahrkartenautomaten und Bäckerei auch das Infocenter der Bahnbaustelle. Der Umzug von Bäckerei und Fahrkartenverkauf soll vom 4. bis 15. Juli erfolgen.

Nördlich des Bahnhofs entsteht die Baugrube für die künftige Straßenunterführung ins Industriegebiet und zu den Parkplätzen auf der Westseite.

Die Bauhphase C steht unmittelbar bevor, ergänzte Müller. Diese umfasst den Neubau des Bahnsteigs von Gleis 3 und 6, die Straßenunterführung der B378, mit deren Bau im dritten Quartal dieses Jahres begonnen wird. Anfang 2023 wird auch die Unterführung der K4946 verbreitert.

Parkplätze

Bis Ende Mai wird sich die Parkplatzsituation am Bahnhof etwas entspannen. Am heutigen Freitag soll ein provisorischer Parkplatz an der Weiler Straße auf dem Gelände der Firma Will in Betrieb gehen. Die Bahn hat das Grundstück vom Busunternehmen gepachtet, die Stadt Müllheim hat für 17 500 Euro den Parkplatz provisorisch hergerichtet und Platz für 120 Fahrzeuge geschaffen, berichtete Tiefbaudezernent Ronny Biesinger. Der Parkplatz muss wieder zurückgebaut werden, das Material wird dann für den Unterhalt von Feldwegen verwendet.

Der von der Bahn neu gebaute Parkplatz zwischen SWEG und Bahntrasse mit rund 100 Parkplätzen soll ebenfalls Ende Mai in Betrieb gehen.

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