Müllheim Bis nach Japan gefunkt

Weiler Zeitung
Kuschlig ist es im neuen Funkanhänger des DARC-Ortsverbands A47 Markgräflerland. Vom Stalten aus galt es, innerhalb von 24 Stunden Kontakt mit Funkamateuren auf der ganzen Welt aufzunehmen. Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Field Day: Ortsverband A47 Markgräflerland hat Station auf dem „Stalten“ aufgebaut

Die „International Amateur Radio Union“ (IARU) hat am Wochenende zum jährlichen Field Day eingeladen. Ziel des Aktionstags ist es, innerhalb von 24 Stunden – von Samstag 15 Uhr bis Sonntag 15 Uhr – mit so vielen Funkstationen wie möglich Kontakt aufzunehmen. Je weiter entfernt, desto mehr Punkte gibt es.

Von Alexander Anlicker

Markgräflerland. Einzige Bedingungen sind: Es darf nicht von einer ortsfesten Anlage mit einer stationären Antenne gefunkt werden, und der Strom darf nicht aus der Steckdose kommen.

Mit dabei beim Field Day war der Ortsverband A47 Markgräflerland des Deutschen Amateur-Radio-Clubs, der seine Funkstation traditionell auf dem „Stalten“ bei Feldberg aufgebaut hat.

Kontakt zu 415 Amateurfunkkollegen aus 74 Ländern

Am Sonntagmittag gegen 12 Uhr hatten die Amateurfunker aus dem Markgräflerland bereits Kontakt zu 415 Amateurfunkkollegen aus 74 Ländern in Europa, Asien, Afrika sowie Nord- und Südamerika hergestellt. Am weitesten entfernt waren dabei Funkstationen in Japan und Brasilien. Bei Kontakten zu Amateurfunkern in Neuseeland und Australien war dieses Jahr Fehlanzeige. Das liege unter anderem auch an der geringen Sonnenaktivität, erklärte Sascha Blümle. Nur wenn die Ionosphäre entsprechend geladen ist, werden die Funkwellen dort wieder zurück zur Erde reflektiert. Vorstellen muss man sich das wie beim Videospiel-Klassiker Pong, nur dass die Funkwellen zwischen Erdboden und Ionosphäre hin und her gehen.

Knapp ein Dutzend Mitglieder haben im Schichtbetrieb im Funkanhänger Platz genommen. Immer zu zweit: Einer funkt, der andere führt am Computer Protokoll. Nach drei Stunden kommt die Ablösung.

„Wir funken nicht nur“, sagte der Vorsitzende Oskar Preg. Essen und Geselligkeit kommen nicht zu kurz. Gemeinsames Grillen steht auf dem Programm. Vielfach sind auch Familie und Kinder mit dabei.

Nebenbei wird auch immer wieder gebastelt. Mehr als ein Jahr lang haben die Mitglieder des Ortsverbands Markgräflerland an ihrem Funkanhänger gebaut. Rund 2500 Euro sowie gespendetes Material und ganz viel Zeit haben sie in den Ausbau investiert. Am Wochenende wurde mit dem Einbau der Beleuchtung die Ausstattung komplettiert.

Auch ein Beitrag zur Völkerverständigung

Auch wenn die Funkamateure keine Hilfsorganisation wie Feuerwehr, THW oder Rotes Kreuz sind: Im Notfall können sie diesen ihre Infrastruktur für die Kommunikation zur Verfügung stellen.

Übrigens: Politische Äußerungen sind bei der Kommunikation im Amateurfunk verboten, berichteten Preg und Blümle. „Wir funken mit jedem, unabhängig von Alter, Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, Religion oder politischer Einstellung“, hebt Sascha Blümle hervor, und Preg sieht im Amateurfunk einen Beitrag zur Völkerverständigung. Dies zeigt sich bereits im Kleinen, so schauten unter anderem auch Freunde von den „Radioamateurs du Haut-Rhin“ (REF 68) auf dem „Stalten“ vorbei.

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