„Das betrifft uns alle“

Müllheim/Heitersheim (anl). Landwirte, Winzer, Gärtner und Imker aus dem Markgräflerland demonstrierten am Sonntag mit einem Traktor-Korso von Müllheim nach Heitersheim für den Klimaschutz. Rund 25 Traktoren machten sich vom Müllheimer Bürgerhaus aus auf den Weg nach Heitersheim, wo rund 100 Teilnehmer zur Abschlusskundgebung kamen. Sie protestierten gegen die vergangene Woche öffentlich gewordenen Pläne einer möglichen Großen Koalition, die Klimaschutzziele 2020 aufzugeben.

„Wir können es nicht hinnehmen, dass die Klimaziele aufgegeben werden“, erklärte Organisator Horst Ritter von der Gärtnerei Piluweri in Hügelheim.

Mit der Protestaktion wolle man die Betroffenheit der Landwirtschaft deutlich zum Ausdruck bringen, erklärte Ritter und verwies darauf, dass Landwirte, Winzer und Gärtner schon jetzt den Klimawandel spürten.

Die zu warmen Winter sorgten laut Ritter für einen immer früheren Austrieb, der bei einem Spätfrost zunichte gemacht werde, wie im vergangenen Jahr vor allem die Winzer und Obstbauern schmerzlich erfahren mussten. Auch das Auftreten der Kirschessigfliege und anderer neu eingewandeter Insekten sei eine Folge des Klimawandels. Er forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel und den SPD-Vorsitzenden Martin Schulz auf, „dem Klimaschutz höchste Priorität zu geben“. Schließlich hätten die Bauern mehr zu verlieren als nur eine nächste Wahl.

Bemerkenswert an der Aktion ist, dass sich sowohl ökologische als auch konventionelle Landwirte beteiligten. „Das betrifft uns alle“, sagte der Müllheimer Jungwinzer David Gehmann. Es gehe auch darum, eine Zukunft für eine junge Generation von Landwirten und Winzern zu gewährleisten.