Müllheim Den Jugendlichen Werte vermitteln

Weiler Zeitung

Prävention: Fünf Jahre „Müllheim macht stark“: Blick auf verschiedene Projekte innerhalb des Netzwerks

Zum Deutschen Kindertag präsentierte die Stadt Müllheim eine beeindruckende Bilanz der Arbeit des Bündnisses „Müllheim macht stark“. Seit fünf Jahren gibt es dieses Netzwerk in das Kindergärten und -tagesstätten, Schulen, Polizei und öffentliche Jugendarbeit eingebunden sind.

Von Dorothee Philipp

Müllheim. In den ersten drei Jahren wurden Aktionswochen für Kitas und Schulen angeboten, inzwischen werden einzelne Projekte gezielt und das ganze Jahr über gefördert, erklärte Michael Kaszubski, Dezernent für Bildung, Bürger und Ehrenamt und Leiter des Fachbereichs Bildung, Jugend und Familie. Ein wichtiges Ergebnis der Anstrengungen ist die starke Vernetzung der Kooperationspartner.

Beim Empfang im Blauen Salon des Markgräfler Museums stellten diese einige ihrer Aktivitäten vor. Dass das Müllheimer Modell durchaus Mustercharakter hat, wurde aus dem Beitrag von Thomas Gerbert deutlich, der als Sprecher der Bundespolizei selbst an etlichen Präventionsprojekten beteiligt war. „Müllheim ist hier Vorreiter für eine ganze Region“, sagte Gerbert.

Martin Seywald, Jugendsachbearbeiter beim Polizeirevier Müllheim lobte die Initiative und insbesondere die gute Kooperation mit den Schulen und Kindergärten und Müllheims Stadtjugendpfleger Bernd Jahn. Die Polizei sei gezwungenermaßen meist auf der repressiven Seite, wenn Jugendliche „Mist“ gebaut hätten, wolle sich aber auch präventiv mit ihren Erfahrungen einbringen, sagte Seywald. Es sei erfreulich, dass der von „Müllheim macht stark“ ins Leben gerufene Runde Tisch nach wie vor gut frequentiert sei.

„Don’t drink too much“

Ein erfolgreiches Projekt, das bereits seit 2008 jeweils im Umfeld des Müllheimer Stadtfestes läuft, ist für Seywald „Don’t drink too much“, bei dem durch Schulungen vorbereitete Jugendliche ihren Alterskollegen in entsprechenden Situationen gezielt ins Gewissen reden.

Die Beiträge der Netzwerkpartner stellten eine Vielzahl von Projekten für unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen vor. Alle hatten zum Ziel, die Kinder und Jugendlichen fit zu machen, in Konfliktsituationen richtig zu reagieren. Ein schönes Beispiel sind die seit 20 Jahren an der Alemannen-Realschule aktiven Streitschlichter, ein Team aus Schülern der achten, neunten und zehnten Klassenstufe. 20 Streitschlichter sind derzeit aktiv. Beraten werden sie von einigen speziell geschulten Streitschlichter-Lehrern. „Wir schlagen den Kontrahenten keine Lösung vor, sondern helfen ihnen, diese selbst zu finden“, beschrieb ein Junge im Streitschlichter-Trikot die Aufgabe. Auch gehe es in manchen Fällen um einen Ausgleich zwischen Täter und Opfer.

Mobbing betrifft viele

Mobbing unter Kindern und Jugendlichen ist ein Thema, mit dem sich das Markgräfler Gymnasium in gezielten Projekten auseinandersetzt. „Wir versuchen, eine Haltung in die ganze Schule hineinzutragen“, beschrieb Schulsozialarbeiterin Ina Baumann den Ansatz. Von den 15-Jährigen sei jeder Sechste von Mobbing betroffen, machte Baumann die Dringlichkeit des Themas deutlich.

Von der Stadt Müllheim gefördert werde demnächst eine zweitägige Schulung zum Thema Mobbing für Lehrkräfte mit externen Dozenten der Freudenstadter „Akademie Eigensinn“.

Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich stellte am Ende der Präsentationen fest, dass hier „extrem wertvolle Arbeit“ geleistet werde. „Wir wollen eine starke, selbstbewusste Generation nachwachsen lassen, die für die großen Fragen der Zukunft gewappnet ist“, sagte sie.

Vor allem, wenn es um die Frage gehe, wie die Menschen miteinander leben sollen. Das sei Sozialarbeit im besten Sinne.

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