Müllheim Die erste gemeinsame Bilanz

Dorothee Philipp
Nach gelungener Fusion weiter auf Erfolgskurs: Das Vorstandsteam der Volksbank Breisgau-Markgräflerland (v.l.) Karin Ortlieb, Jörg Dehler, Norbert Lange und Matthias Engist. Foto: Dorothee Philipp

Geschäftsjahr: Volksbank Breisgau-Markgräflerland blickt auf gelungene Fusion. Verwaltung zentralisiert.

Eschbach - Die ersten elf Monate liegen hinter der fusionierten Volksbank Breisgau-Markgräflerland, zu der sich die Volksbank Müllheim und die Volksbank Breisgau Süd zusammengeschlossen haben. Man sei „zu Recht ein wenig stolz“, dass die Fusion so gut gelungen sei und die Kosten dabei „schlank“ gehalten wurden, erklärte Vorstandsvorsitzender Norbert Lange gestern bei einem Mediengespräch.

Schon nach einem halben Jahr hätten sich Synergieeffekte positiv bemerkbar gemacht. Die Zentralisierung der Verwaltung im neuen Gebäude im Gewerbepark Breisgau sei reibungslos verlaufen. „Wir gehören jetzt zu den größeren Banken im Verbund, sowohl deutschlandweit als auch in Baden-Württemberg“, stellte Lange fest. Bundesweit liege man auf Platz 120 von 875, landesweit auf Platz 23 von 193. Die neue Größe schaffe mehr Handlungsfreiheit für die Zukunft und ein besseres Ranking, wenn es ums Gehörtwerden gehe, betonte Lange. Das Geschäftsvolumen liegt jetzt bei rund 1,95 Milliarden Euro.

Fusionskosten lagen bei 1,4 Millionen Euro

Inzwischen ist auch der zweite Baukörper hinter dem Verwaltungsbau in Betrieb, wo unter anderem ein hauseigenes Service-Center mit 15 Mitarbeitern untergebracht ist, die den Kunden telefonisch täglich von 6 bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 14 Uhr zur Verfügung stehen. Auch mit der ersten gemeinsamen Bilanz sei man absolut zufrieden, obwohl die Fusionskosten bei 1,4 Millionen Euro lagen, sagte Lange. Er freute sich über „solide Wachstumswerte“ bei Krediten und Einlagen. Auch das Eigenkapital ist um 2,7 Prozent auf jetzt 191 Millionen Euro gewachsen.

Den 26-prozentigen Rückgang des Bilanzgewinns erklärt Lage damit, dass im Zuge der Fusion Kosten und „Sondereffekte“ entstanden sind. Außerdem habe man „gestaltende Maßnahmen“ ergriffen, die die künftigen Reserven der Bank stabilisieren, etwa über freiwillige Abschreibungen. Rein operativ verzeichne man „ein deutliches Plus“, betonte Lange. Von dem Steueraufkommen von rund sechs Millionen Euro profitieren die Kommunen im Geschäftsgebiet durch ihre Anteile an Gewerbe-, Lohn- und Einkommensteuer, stellte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Jörg Dehler fest.

Geschäftsgebiet von Burkheim bis Bad Bellingen

Die neue Volksbank Breisgau-Markgräflerland deckt ein Geschäftsgebiet von Burkheim bis Bad Bellingen ab, in dem 144 000 Menschen wohnen, darunter 57 000 der insgesamt 69 000 Privatkunden. So genannte Regionalzentren bestehen in Müllheim und Bad Krozingen. Hier plane die Bank weitere Investitionen in Um- und Ausbau, kündigte Lange an. Hauptfilialen gibt es in Neuenburg und Breisach, dazu kommen weitere 14 Filialen, in denen das ganze Leistungsspektrum der Bank vorgehalten wird und 17 SB-Filialen für die Bargeldversorgung vor Ort. „Kein Kunde in unserem Geschäftsgebiet hat es mit dem Auto weiter als zehn Fahrminuten zu einer unserer Filialen mit Beratung“, betonte Dehler. Und die Verwaltungszentrale liege jetzt mitten im Geschäftsgebiet.

Mit knapp 300 Mitarbeitern und 15 Azubis sei die Volksbank Breisgau-Markgräflerland einer der größeren Arbeitgeber in der Region. Die Zahl der Mitglieder hat sich nach der Fusion um 1,6 Prozent auf 38 535 verringert, was aber der Bereinigung der Doppelmitgliedschaften geschuldet sei, erklärte Dehler. Allein im zurückliegenden Geschäftsjahr habe man 843 neue Mitglieder gewonnen.

Digitalisierung und Wandel im Kundenverhalten

Die Aufgabenbereiche der Mitarbeiter werden sich angesichts der Digitalisierung und des Wandels im Kundenverhalten ändern, worauf die Volksbank mit Umschulungsangeboten reagieren will. Strafzinsen, so genanntes Verwahrgeld, erhebt die Volksbank nur bei Institutionen und Kommunen und auch nur bei sehr großen Summen, erklärte Dehler auf Nachfrage. Das seien bei der Volksbank nur sehr wenige, „keine zwei Hände voll“. Diesen Kunden schlage man aber auch Alternativen vor. Das Verwahrgeld schütze die Bank vor den Begehrlichkeiten Externer, hier große Geldbeträge zu parken.

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