Müllheim Die Kunden spüren die Inflation

Volker Münch
Eine positive Bilanz zogen Vorstand und Aufsichtsrat bei der Vertreterversammlung der Volksbank Breisgau-Markgräflerland. Das Bild zeigt den Vorstandsvorsitzenden Norbert Lange. Foto: Volker Münch

Die Volksbank Breisgau-Markgräflerland kann trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurückblicken. Das gute Ergebnis könne laut Vorstandsvorsitzendem Norbert Lange nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Rahmenbedingungen nach wie vor schwierig seien.

Das gute Ergebnis könne laut Vorstandsvorsitzendem Norbert Lange nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Rahmenbedingungen nach wie vor schwierig seien. Die Vertreter der Volksbank mit ihren heute knapp 37 000 Mitgliedern konnten sich sicher sein: Ihre Volksbank wurde vom dreiköpfigen Vorstandsteam, begleitet vom Aufsichtsrat gut durch eine schwierige Zeit gelenkt. Der Ukraine-Krieg, Lieferengpässe, gestörte Lieferketten, Inflation und Zinserhöhungen hätten die Situation nach den Einschränkungen durch die Coronazeit nicht einfacher gemacht, verdeutlichte Vorstandsvorsitzender Lange.

Lange Lieferzeiten für Automaten

Die Lieferkettenproblematik schlug auch bei der Volksbank selbst ein. Lange berichtete von Schwierigkeiten bei Geräteausfällen, zeitnah Selbstbedienungsgeräte, Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker als Ersatz zu erhalten oder wenigstens entsprechende Ersatzteile geliefert zu bekommen. „Trotz sehr frühzeitiger und vorausschauender Bestellung war der seither gewohnte Leistungsstandard nicht durchgängig zu halten“, bedauerte Norbert Lange.

Erhöhung der Leitzinsen ist für die Kunden spürbar

Dazu kamen laut Lange auch globale Entwicklungen, die sich auf den regionalen Bankensektor durchgeschlagen hätten. Erhöhungen der Leitzinsen etwa wirkten sich im Geldbeutel der Konsumenten aus, verteuerten den Wocheneinkauf, sorgten für höhere Preise an den Tankstellen und gestiegene Nebenkostenabrechnungen und ganz besonders bei der Aufnahme von Krediten etwa für die Baufinanzierung oder bei gewerblichen Investitionen.

Herausforderung Fachkräftemangel

Eine weitere Herausforderung ist nach Ansicht Langes auch der Fachkräftemangel, der die Banken bereits erreicht habe. „Durch die positiven Effekte unserer Bankenfusion im Jahr 2018 sind bei uns personalbedingte Engpässe noch wenig zu spüren oder konnten kompensiert werden“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Aber: Im Bereich der Gewerbe- und Firmenkundenbetreuung seien heute schon altersbedingt einige Beraterstellen vakant. Dem Vorstand schien nicht entgangen zu sein, dass es in manchen Fällen „möglicherweise nicht immer alles so glatt lief“ und einzelne Vorgänge dem eigenen Anspruch an die Dienstleistungsqualität nicht immer entsprochen haben. Lange unterstrich, die Volksbank werde heute dank einer nachhaltigen Personalstrategie, modernen Arbeitszeitmodellen, modernen Arbeitsplätzen und weitere Vergünstigungen in der Region als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen. Ein wichtiger Beitrag zur Kompensation von Personalengpässen und zur Beratungsqualität leiste das „WerteHaus“, wo Kompetenzen unter einem Dach gebündelt werden und über kurze Wege mit den Kunden kommuniziert werden könne. Die Volksbank baut weiterhin auf die Kontaktmöglichkeit in den Filialen vor Ort. In diesem Zusammenhang wies Lange auf die Generalsanierung des Müllheimer Standortes zu einem modernen Bürogebäude mit einem nachhaltigen Energiekonzept und einem zeitgemäßen Beratungsangebot hin. Ein weiteres Thema waren die Auswirkungen der gestiegenen Zinsen sowohl für die Kunden als auch für die Kosten der Volksbank selbst.

Platz 25 von 140 in Baden-Württemberg

Blickt man auf die Geschäftszahlen – sie wurden bereits am 21. März beim Bilanzpressegespräch vorgestellt –, dann zeigt sich eine gute Entwicklung. Mit einer auf 2,2 Milliarden Euro gestiegenen Bilanzsumme im Jahr 2022 kletterte die Volksbank Breisgau-Markgräflerland im baden-württembergischen Ranking auf Platz 25 von 140 Genossenschaftsbanken, im bundesweiten Vergleich mit 735 Banken landete das Geldinstitut auf Platz 137.

Über die weitere Ausrichtung der Volksbank unter dem Gesichtspunkt Nachhaltigkeit referierte der stellvertretende Vorstandsvorsitzenden Jörg Dehler. Die Aufsichtsratsvorsitzende Susanne Hierholzer, die später als Mitglied des Aufsichtsgremiums turnusgemäß wiedergewählt wurde, und ihr Stellvertreter Hans Christan Maier berichteten über das Prüfungsergebnis des badischen Genossenschaftsverbandes. Die Volksbank erhielt den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.

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