Das Besondere am Wasser in Steinenstadt ist, dass täglich fast 50 000 Liter 28 Grad warmes Thermalwasser zugeleitet werden. Im Schwimmbecken herrscht aktuell eine Temperatur von 25 Grad. An den Hitzetagen war sie bis auf 29 Grad geklettert – „wir mussten mehr Frischwasser als sonst zuleiten, um den weiteren Temperaturanstieg aufzuhalten“, berichtet Schächtele. Nachts gab es kaum Abkühlung, was sich entsprechend bei der Wassertemperatur widerspiegelte.
Hohe Belastung für das Badpersonal
Die Abkühlung in den vergangenen Tagen brachte den Schwimmbad-Angestellten zumindest eine kleine Verschnaufpause nach der anhaltenden Hitzeperiode und sehr zehrenden Wochen. „Die Zeit war schon sehr fordernd“, resümiert Schächtele. Dann sei „wochenlanges Durchschaffen“ angesagt.
„Der Badebetrieb ist an diesen Hitzetagen sehr anstrengend, die Belastung hoch“, sagt auch Thomann. Man habe permanent alle Hände voll zu tun – und das bei knapp 50 Grad in der Sonne. Zu den Öffnungszeiten des Bades kommen jeweils zwei Stunden Vor- und Nachbereitung – lange Tage für das Personal. Thomann spricht schmunzelnd vom „normalen Wahnsinn“.
Mit Warnbaken und Einweisern gegen das Parkchoas
Angegangen ist die Stadt das Parkchaos vor dem Müllheimer Bad. Mit Warnbaken habe man versucht, die Situation etwas zu entschärfen. Gut angenommen würden die Parkeinweiser, die an stark besuchten Wochenenden eingesetzt wurden. Sie machen auch auf den großen Parkplatz im angrenzenden Eichwald aufmerksam. „Viele Besucher sind aber leider zu bequem“, bedauert Thomann. Am Parkkonzept werde jedenfalls weiter gearbeitet, berichtet der leitende Schwimmmeister.
Die Schließung des Bads in Steinenstadt ist zum Ende der Schulferien vorgesehen. Am 10. September öffnet das Neuenburger Hallenbad wieder, so dass es einen nahtlosen Übergang gibt. In Müllheim wird nach den Ferien geschlossen, „wir entscheiden nach Wetterlage“, so Thomann.
Sanierung in Steinenstadt in zwei Schritten
In Steinenstadt startet nach Saisonende die Sanierung des Bads: Diese erfolgt in zwei Schritten und kostet insgesamt rund zwei Millionen Euro. Im ersten Bauabschnitt kommt die Technik an die Reihe – denn die eingesetzte Technik zur Wasseraufbereitung ist nicht mehr zulässig.
Im nächsten Jahr folgt der Außenbereich. Unter anderem wird das Schwimmbecken verbreitert. Dann soll es auch wieder ein Drei- und Ein-Meter-Sprungbrett geben. Zudem soll eine Breitrutsche installiert werden. Belassen wird die Form des Kombi-Beckens, das heißt, es gibt weiter Bereiche für Schwimmer und Nicht-Schwimmer.
Erst die Technik, dann Becken und Außenbereich
„2020 werden wir die Saison dann mit einem quasi neuen Bad eröffnen“, freut sich Schächtele auf die Modernisierung des Thermalsportbads, das 2015 sein 50-jähriges Bestehen feierte.
Die Modernisierung soll für eine Attraktivitätssteigerung des Bads sorgen, beibehalten will man indes die „familiäre Atmosphäre“. Schächtele: „Unser Kapital ist die Liegewiese und die Größe.“ Das ziehe Besucher aus einem Kreis bis Weil am Rhein an, denen die Bäder in Lörrach und Weil zu hektisch seien. „Bei uns ist es einfach noch ein bissl gemütlicher“, so Schächtele.