Müllheim Die Vorfreude auf den Gegenbesuch ist schon groß

Weiler Zeitung

Austausch: Drei Schülerinnen aus Ecuador lernten bei Praktika den Berufsalltag in Deutschland kennen

Müllheim. Besuch aus Südamerika erhielten kürzlich die Kaufmännischen Schulen Müllheim: Im Rahmen des Austausches mit der Deutschen Schule in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito traten drei Schülerinnen den weiten Weg nach Deutschland an. Die Mädchen wohnten während des vierwöchigen Aufenthalts bei ihren gleichaltrigen Austauschschülerinnen Lisa Sommerhalter, Johanna Mayländer und Lisa Kaltenbach.

Die Zeit konnten die Ecuadorianerinnen vor allem für praktische Erfahrung im deutschen Berufsalltag nutzen. Hierfür wurde vom organisierenden Lehrer Jörg Beckert in Kooperation mit Eltern und Betrieben, die schon viele Jahre dabei sind, versucht, den Schülerinnen Einblick in ihre Wunschberufe zu ermöglichen.

Maria Emilia Bernal Pazmino hatte die Möglichkeit, beim Architekturbüro Ruch und Partner in Bad Krozingen zu überprüfen, ob sie ihren Wunsch, einmal als Architektin zu arbeiten, auch wirklich in die Realität umsetzen möchte. Die praktischen Aufgaben sowie das Arbeiten am Computer machten ihr zwar Spaß, jedoch steht bei ihr momentan ein anderer Plan im Vordergrund: Durch den Unterricht am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium ihrer Partnerschülerin wurde ihr Interesse an Psychologie geweckt. „Ich habe sogar vor, nach der Schule Psychologie in Deutschland zu studieren“, erzählt Bernal Pazmino.

Unterricht weckt Interessse an Psychologie

Alejandra Katerine Realpe Miranda machte während ihres Deutschlandaufenthalts ein Praktikum beim Hotel Post in Badenweiler. Zu ihren Aufgaben gehörten Reinigungs- und Küchendienst. „Es macht nicht immer alles viel Spaß, aber es ist eine sehr gute Erfahrung“, berichtet Realpe Miranda von ihrem Praktikum. Gerne hätte sie mehr Zeit im Büro verbracht und auch von den dortigen Abläufen erfahren, aber es war schwierig, in diesem Bereich ohne perfektes Deutsch auszukommen.

Ihre Freundin Renata Prado Carnera hatte es auf die Station „Belchen“ der Heliosklinik in Müllheim verschlagen. Dort kümmerte sie sich um Patienten, die gerade eine Operation hinter sich hatten. Nicht nur das Verteilen des Essens auf die Zimmer und das Reinigen der Räume gehörten zu ihren Aufgaben, sondern auch das Waschen der Patienten und die Begleitung zum Toilettengang. Das war für Prado Carnera jedoch „kein Problem“. Später möchte sie in Spanien Medizin studieren und ist dankbar für die Erfahrung, die sie in Deutschland schon einmal machen durfte. Das sind auch die anderen beiden Mädchen, denn in Ecuador sind Praktika erst ab 18 Jahren erlaubt.

Nicht nur die Praktika haben den Mädchen viel Spaß gemacht, sondern auch die Ausflüge mit ihren Austäuschschülerinnen, beispielsweise in den Europapark in Rust. Überrascht waren die Ecuadorianerinnen von den kulturellen Unterschieden, vor allem von einer Charaktereigenschaft, die ihnen hier viel öfter begegnete als in ihrer Heimat: „Die Deutschen sind sehr ehrlich und reden nicht so lange drum rum wie die Menschen bei uns in Ecuador.“

Die Zuständigen an den Praktikumsorten waren „schwer beeindruckt“ von den „aufgeschlossenen, netten und herzlichen Helferinnen“. Vor allem die deutschen Schülerinnen freuen sich jetzt schon auf den Besuch bei ihren ecuadorianischen Freundinnen im nächsten Jahr, der dann wieder in Verbindung mit der Unterstützung des Kinderhorts „Centro La Bota“ in Quito stattfindet.

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