Müllheim Diskussion um Dachform

Weiler Zeitung

Elisabethenheim: Grüne gegen klimafreundliches Flachdach

Müllheim (anl). Der Müllheimer Gemeinderat hat mehrheitlich den Entwurf und die Offenlage des Bebauungsplans „Elisabethenheim“ beschlossen. Vorangegangen war eine langwierige Diskussion über die richtige Dachform.

Bürgermeister Martin Löffler verwies zu Beginn darauf, dass der Bebauungsplan in der vorherigen Sitzung bereits beraten wurde, sich der Gemeinderat am Thema Dachform verkeilt habe.

Der Architekt Wolfgang Huller erhielt daher die Gelegenheit, die Entscheidung des Investors für das Flachdach zu begründen.

Im Vorfeld seien die Dachformen Satteldach, Walmdach und Flachdach untersucht worden.

Das Satteldach habe zwar den Vorteil, dass die Giebel aussehen wie bei den Häusern in der Umgebung. Ein Nachteil sei, dass durch den Winkelförmigen Bau das Satteldach steiler und höher werde. Außerdem seien bestimmte Ding, wie beispielsweise barrierefreies Bauen schwierig. Flächen mit weniger als 1,70 Metern Raumhöhe seien für ältere Menschen schlecht nutzbar, erklärte Huller. Außerdem sei die Dachspitze nicht nutzbar.

Letztlich haben man sich für das Flachdach entschieden, das neben der besseren Raumausnutzung auch ökologische Vorteile sowie Vorteile für das Kleinklima habe.

Das begrünte Dach gleich zu einem gewissen Grad die wegfallende Grünfläche aus, zudem werden etwa 60 Prozent des Regenwassers aufgenommen und verzögert abgegeben. Im Sommer sorge die Verdunstung für Kühlung und ein besseres Kleinklima.

Die Planung sei im übrigen mit dem Landesdenkmalamt abgestimmt. Dieses sehe keine Probleme, weil sich der Neubau vom denkmalgeschützten Gebäude absetze.

Er sei nicht per se gegen Flachdächer und auch dafür, dass das Projekt schnell verwirklicht werde, sagte Christian Mees von den Freien Wählern. Seiner Ansicht nach berücksichtige die Planung nicht das Gesamtensemble der drumherum liegenden Höfe. In dieselbe Kerbe schlug auch SPD-Stadträtin Myriam Egel. Auch sie hält ein Flachdach im Bereich der Blankenhorn-Anwesen nicht für zweckmäßig. Sie schlug eine Mischnutzung und die Vermietung der Dachwohnungen unter dem Satteldach mit Single-Wohnungen vor.

Grünen-Sprecher Martin Richter griff die Frage von Nils Höck aus dem Tagesordnungspunkt Bürgerfragen auf und brachte ein Mansarddach ins Spiel. Ihm hielt CDU-Sprecher Jürgen Nafz entgegen, dass ein Mansarddach aus der Entfernung wie eine senkrecht Wand wirke.

Die weitere Diskussion drehte sich um die Dicke der Substratschicht für das Flachdach. Hier griffen die Grünen Ratsmitglieder Dora Pfeifer-Suger und Eckhard Philipps ebenfalls Anregungen von Höck auf.

Der Bebauungsplan schreibe eine Mindestsubstrathöhe von zehn Zentimetern vor, erläuterte Baudezernentin Franka Häußler. Es gebe intensive und extensiv begrünte Flachdächer, erklärte Häußler und verwies darauf, dass extensiv begrünte Dächer einem Magerrasen entspreche, für Pflanzen die sonst wenig Chancen haben.

Architekt Huller ergänzte, dass mit einer Substratschicht von zwölf Zentimetern geplant werde, allerdings auch mehr möglich sei, was dann aber teurer sei.

Am Ende stimmten 17 Gemeinderäte für den Entwurf, vier dagegen und drei enthielten sich.

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