Müllheim (do). Das mit dem Hallenbad ist zwar vom Tisch, aber eine neue Küchenzeile für das Jugendzentrum, die Reparatur des Fußballtors an der Realschule und eine neue Tischtennisplatte im Pausenhof der Werkrealschule sind bereits „eingetütet“. Das erste Jugendforum in Müllheim hat nach knapp zweistündiger Dauer bereits brauchbare Ergebnisse gezeitigt. Weitere vier Punkte der Liste, die die Jugendlichen in zwei internen Treffen vor der Veranstaltung zusammengestellt hatten, nahmen Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich und Bildungsdezernent Michael Kaszubski als „Hausaufgabe“ mit ins Rathaus. 22 Jugendliche diskutieren mit Verwaltung 22 Jugendliche zwischen elf und 18 Jahren waren ins „S14“ gekommen, um mit Verwaltung und Gemeinderat über ihre Anliegen zu diskutieren. Den Gemeinderat vertraten Martin Richter und Dora Pfeifer-Suger von der ALM. Mit an den Vorbereitungen beteiligt war neben den beiden Stadtjugendpflegern Bernd Jahn und Wolfgang Strachowsky die Praktikantin Lisa Holzheimer. Für eine lockere Atmosphäre sorgten Getränke und Kekse und die zwanglose Runde auf Sofas und Stühlen im Jugendraum. Dass die Stadt kein „Unternehmen“ sei, das etwas verkauft, sondern Steuergeld in Dinge für die Allgemeinheit investiert und sich dabei an viele Zwangspunkte halten muss, erklärte die Bürgermeisterin zu Beginn. Sie bedauerte, dass sie gleich beim ersten Stichwort „Hallenbad“ eine klare Absage erteilen musste. Mit Neuenburg habe man eine Art Abkommen, dass dort das Hallenbad und in Müllheim das Freibad ist, erklärte sie. Das gemeinsame Brainstorming brachte neue Erkenntnisse beispielsweise für das Anliegen, den Hartplatz neben der Hackschnitzelanlage mit einem Flutlicht zu beleuchten, dass man im Herbst und Winter auch noch nach 17 Uhr darauf bolzen kann. „Wir würden da schon gern bis acht oder neun Uhr spielen“, meinte ein Junge. Wie wäre es, wenn man sich hier mit dem Steinbeis-Transferzentrum zusammentut, das bereits eng mit der Georg-Kerschensteiner-Schule kooperiert und innovative Lösungen in der LED-Technik erarbeitet hat, warf Richter in die Debatte. Dass die Stadt seit Jahren einen „Merkposten“ für eine Skateranlage im Haushalt fortschreibt, eröffnete weitere Spielräume, zumal sich in einer Abstimmung zeigte, dass die Skater als Interessengruppe nicht mehr existieren, Fußball aber nach wie vor einen hohen Stellenwert in der Freizeitgestaltung der Jugendlichen hat. Der Punkt „Ein Platz im Freien zum Feiern“, erhielt bei der Abstimmung die meisten Stimmen. „Wir wollen nicht, dass dauernd die Polizei dasteht“, sagte ein Mädchen. In der Diskussion zeichnete sich ab, dass es am besten wäre, wenn man einen eingezäunten Bereich dafür einrichten würde und dann die Verantwortlichkeiten über die Aushändigung des Schlüssels geregelt würden. So wäre auch gewährleistet, dass Jüngere nicht von Älteren vertrieben würden. „Wir werden schauen, wo die Stadt geeignete Grundstücke hat“, versprach Siemes-Knoblich. Für die Instandsetzung des Bolzplatzes im Kleinfeldele will die Stadt die Kosten ermitteln. Einig war man sich, dass ein so genannter Fußballkäfig die optimale Lösung wäre. In einem halben Jahr soll das nächste Jugendforum stattfinden, dann will man Bilanz ziehen, was sich bei den offenen Fragen getan hat.