Müllheim Einblicke in die Arbeitswelt

Weiler Zeitung

„Nacht der Ausbildung“: Interessierte Jugendliche informieren sich über mögliche Berufsfelder

Den Ausbildungsbetrieb vor Ort kennenlernen, die Menschen treffen, die dort arbeiten und vielleicht sogar bei einem Arbeitsgang selbst Hand anlegen – das war möglich bei der ersten „Nacht der Ausbildung“, die die Stadt Müllheim in Zusammenarbeit mit der AOK und dem Autohaus Schmolck am Freitag ausrichtete.

Müllheim. 21 Ausbildungsbetriebe hatten sich auf die jugendlichen Besucher eingestellt mit besonderen Programmen, Führungen und etlichen Stationen zum spielerischen Probearbeiten. Dank der breit gestreuten Informationen an den Schulen zwischen Kandern und Bad Krozingen war das Interesse gut, wenn auch noch „Luft nach oben“ sei, wie Holger Lauer, Wirtschaftsförderer der Stadt Müllheim sagte.

Positiv von allen Firmen vermerkt wurde die hohe Motivation, die die Jugendlichen mitbrachten. „Die Qualität der Gespräche wurde allenthalben gelobt“, berichtete Lauer nach einer Umfrage unter den teilnehmenden Betrieben. Man habe da echtes Interesse gespürt, zumal die Jugendlichen durch die kostenlosen Shuttlebus-Fahrten die Möglichkeit hatten, gezielt auszusuchen, wo sie sich umschauen wollten. Und alle Betriebe hätten Besuch gehabt.

Klare Favoriten waren nach Lauer die Helios-Klinik und das Polizeirevier. Aber auch Handwerksbetriebe hatten gute Nachfrage. Bei der Firma Degen Sanitär, Heizung, Klima konnten die Jugendlichen beispielsweise an einer „Waterchallenge“ an zwei baugleichen Waschbecken im Wettbewerb eine Rohrverbindung aus Einzelteilen zusammenbauen und anschließend mit zwei historischen Handspritzen der Feuerwehr Wasser in die Becken pumpen. Hier waren Geschick und Schnelligkeit gefragt. Ausgedacht hatten sich diesen Spaß die Azubis, berichtete Geschäftsführer Oliver Stoll. Und die Azubis waren es auch, die die Jungen und Mädchen durch den Betrieb führten. Wer genug Infos zusammen hatte, konnte sich noch am Tischkicker „abreagieren“.

Wie bei den anderen Betrieben war auch bei Degen an diesem Freitagnachmittag bis 20 Uhr die ganze Mannschaft anwesend, die Stimmung war fröhlich. Der 16-jährige Shawn von der Werkrealschule Adolph Blankenhorn war begeistert: „Das ist echt cool hier. Diese Arbeit macht mir Spaß“, schwärmte er. Er will sich baldmöglichst für ein Praktikum anmelden. Mit dem neuen Roller seien das ja nur zwei Minuten von seinem Wohnort zur Firma, berichtete er stolz.

Tipps fürs Bewerbungsgespräch

Bevor der Shuttlebus zu seiner ersten Runde startete, konnten sich die künftigen Berufsanfänger im Rathaus von der Image-Trainerin Dörthe Fiwek erklären lassen, wie man in einem Bewerbungsgespräch und später als Azubi erfolgreich auftritt. Ein kleines Video mit einem fiktiven Bewerbungsgespräch wurde hinterher auf Fehler analysiert.

Dabei zeigte sich, dass das junge Publikum schon eine ganze Menge über den richtigen Umgang mit Vorgesetzten oder Personalchefs wusste. Aber Fiwek hatte auch hilfreiche Tipps parat, etwa am Ende des Bewerbungsgesprächs Fragen vorbereitet zu haben, um das Interesse am Ausbildungsplatz zu untermauern. Und ganz wichtig: Der Gesprächspartner der Firma beendet die Runde und nicht der Bewerber.

Weitere Tipps der Fachfrau: gepflegt auftreten, aber der Branche angemessen. Nicht zu sexy anziehen. Das gelte nicht nur für Frauen, sagte sie. Achselshirts für Männer beispielsweise seien in allen Branchen tabu.

Nachdem die Jugendlichen ihre Runden durch die Betriebe absolviert hatten, trafen sich alle in der Werkstatt des Autohauses Schmolck zu einer zünftigen Werkstattparty mit Gegrilltem, Getränken, einem DJ und jeder Menge Spaß. Dabei wurden auch die Preise verlost, die von verschiedenen Firmen gestiftet worden waren. Teilnehmen konnten alle, die mindestens fünf Firmenstempel auf dem Infoflyer gesammelt hatten. „In den Betrieben konnten die Azubis den Besuchern ihre Arbeitswelt so nahe bringen, wie das auf keiner Messe oder Jobstartbörse möglich ist“, stellte Michael Berger, Standortleiter der Firma Schmolck in Müllheim fest. Nach diesen positiven Erfahrungen denke man schon über eine Neuauflage der „Nacht der Ausbildung“ nach, sagte Lauer.

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