Müllheim Elisabethenheim wird umgebaut

Weiler Zeitung
Nach der Inbetriebnahme des Hauses am Köhlgarten richten sich die Augen beim Evangelischen Sozialwerk auf das Elisabethenheim, das umgebaut werden soll. Foto: Beatrice Ehrlich Foto: Weiler Zeitung

Mitgliederversammlung: Rück- und Ausblick beim Evangelischen Sozialwerk Müllheim

Mit dem Pflegeheim „Haus am Köhlgartenring“ ist am 22. September eine weitere Einrichtung unter dem Dach des evangelischen Sozialwerks Müllheim seiner Bestimmung übergeben worden. Bei der Mitgliederversammlung des Vereins wurde zurück-, aber auch nach vorne geblickt.

Von Beatrice Ehrlich

Müllheim. Der Neubau in Müllheim steht im Einklang mit der aktuellen Heimbauverordnung, die Einzelzimmer für jeden Bewohner vorschreibt. Noch seien indes nicht alle Zimmer belegt, berichtete Vorsitzender Holger Karg, dafür werde noch zusätzliches Personal benötigt.

Umbau steht an

Den anstehenden Umbau des Elisabethenheims an der Hauptstraße nimmt Karg als Gelegenheit, um über neue Organisationsmodelle in der Pflege nachzudenken. Umfragen zufolge wolle kaum jemand im Alter in ein Pflegeheim ziehen. Für die Zukunft des Elisabethenheims kann sich Karg daher eine teilweise Umwandlung in sogenanntes Servicewohnen vorstellen, wie er es bei einem Anbieter in Lörrach kennengelernt hat. Die Bewohner könnten so bis zuletzt in der eigenen Häuslichkeit gepflegt werden und müssten ihre Autonomie nicht aufgeben.

Generell gehe die Tendenz weg vom Stationären hin zu teilstationären oder ambulanten Betreuungsmodellen, so Karg. Ein großer Teil des bisherigen Elisabethenheims soll Karg zufolge dennoch – auch um dem bisherigen guten Ruf der Einrichtung weiter gerecht zu werden – weiterhin der klassischen Nutzung als Pflegeheim vorbehalten sein.

Auch für das Haus am Köhlgarten gibt es Visionen: Geht es nach Karg, soll von dort aus künftig auch das umliegende Wohngebiet mitversorgt werden. „Noch ist nichts beschlossen“, gab der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Waldmann zu bedenken. Um 2019 wie geplant mit dem Umbau beginnen zu können, müssten entsprechende Entscheidungen bis spätestens Frühjahr gefällt    werden. Ausbildung von Fachkräften

Über positive Entwicklungen konnte Karg im Bereich der Ausbildung dringend benötigter Pflegekräfte am Diakonischen Bildungszentrum für Gesundheit und Pflege berichten. Zur Zeit besuchen 201 Auszubildende die Fachschule, ein weiteres Tochterunternehmen des Sozialwerks. Bevor 2020 die generalistische Ausbildung im Pflegebereich Einzug halten werde, versuche man diese Zahl weiter zu erhöhen, berichtete Karg, der befürchtet, dass die Altenpflege mit dem neuen Ausbildungsmodell zugunsten der klinischen Pflege ins Hintertreffen geraten   wird. Evangelische Jugendhilfe

Denice Subasinghe und Johannes Maier berichteten über die Entwicklungen bei der Evangelischen Jugendhilfe Kirschbäumleboden, einem Tochterunternehmen des Sozialwerks. Demnach seien die sozialpädagogischen Fachkräfte in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Veränderungen konfrontiert: Bei den betreuten Kindern und Jugendlichen selbst – etwa 90 im vergangenen Jahr –, deren Verhalten auffälliger geworden sei. Aber auch bei den Rahmenbedingungen, die heute einen deutlichen Schwerpunkt auf ambulante oder zumindest zeitlich begrenzte Betreuung in der Einrichtung der Jugend- und Erziehungshilfe legen. Mithilfe eines breiten Angebots an unterstützenden Therapieangeboten nehmen die Mitarbeiter diese Herausforderung an, mit einigem Erfolg, wie Maier zu berichten wusste.

Munk-Stiftung

Über die vielfältigen, von der Munk-Stiftung geförderten Aktivitäten gab Heidi Hurst Auskunft, die die Einsätze der Ehrenamtlichen zugunsten der Pflegeheimbewohner koordiniert. Zusammen mit den Helfern stellt sie jährlich viele barrierefreie Ausflüge und Aktivitäten auf die Beine, die den Bewohnern an allen Standorten zugute kommen. Dank einer Großspende konnte Heidi Hurst eine technische Ausrüstung für Filmvorführungen im Elisabethenheim anschaffen. Dort soll künftig wöchentlich ein Filmabend stattfinden, der allen Bewohnern offen steht.

An Ideen mangelt es den Aktiven der Munk-Stiftung nicht, aufgrund der eingeschränkten Mobilität vieler Teilnehmer führt ein Ausflug oft einfach ins benachbarte Markgräfler Museum oder ein naheliegendes Café. Von Aufsichtsratsmitglied Harald Gritzner, der für das Sozialwerk das Stiftungsvermögen verwaltet, bekam Hurst zum Dank für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement einen großen Blumenstrauß.

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